Frauenverbände in der Zahnärzteschaft

Die Netzwerkerinnen

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Networking gilt inzwischen als anerkanntes Kompetenztool. Kontakte pflegen, Informationen und Erfahrungen austauschen, Beziehungen aufbauen – hilfreiche Wege, um die eigene Arbeit zu verbessern und die Karriere zielorientierter zu verfolgen. Vier Berufsorganisationen in der Zahnmedizin fokussieren die spezifischen Interessen von Frauen. Dieser Beitrag stellt die Szene vor.

Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich viel getan in der Zahnärzteschaft. Und die Veränderungen der Branche haben gerade erst begonnen. Davon sind all jene überzeugt, die sich seit einigen Jahren für Frauennetzwerke im Berufsstand engagieren. Den Anfang machte 2007 Dentista e.V. als amtliche Interessenorganisation für Zahnärztinnen in Deutschland.

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Ein Jahr später folgte ZoRA, die Initiative des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte. 2010 gründete sich der ladies dental talk, um Kolleginnen zum Gespräch zusammenzubringen. Zuletzt erweiterte 2012 das Zahnärztinnen Netzwerk die Palette des gezielten Austauschs unter Zahnmedizinerinnen. So unterschiedlich die Organisationen und ihre Schwerpunkte auch sind, teilen doch alle bestimmte Ziele: Frauen besser zu vernetzen. Und deren spezielle Bedürfnisse bei Lebens- und Karriereplanung in den Vordergrund zu rücken.

Dentista – die Vorreiter

Als die Fachjournalistin und PR-Expertin Birgit Dohlus Dentista gründete, gab es noch kein bundesweites Forum für die Belange von Zahnärztinnen. Dohlus war die Form eines offiziellen Vereins mit Satzung und Vorstand wichtig: „Ich wollte von Anfang an deutlich machen: Mit dieser Organisation muss man rechnen.“ Beim Dentista e.V. steht die geschlechterspezifische Perspektive der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde im Vordergrund: Seien es rechtliche Aspekte, Fragen der Praxisführung oder die längerfristigen Entwicklungen des Berufsstands durch den steigenden Frauenanteil.

Auch ein eigenes Forum für Zahntechnikerinnen gibt es. Die Dentistas treffen sich nicht nur in Regionalgruppen und beim jährlichen Hirschfeld-Tiburtius-Symposium, sie können auch an Praxiskursen und Fortbildungen teilnehmen. Mit dem Dentista-Wissenschaftspreis unterstützt der Verein explizit die Forschung im Bereich der Gendermedizin.

ZoRA – die Politischen

„Zahnärztinnen organisieren Recht und Arbeit“ – das verbirgt sich hinter dem Kürzel ZoRA. Dr. Kerstin Blaschke, Bundesvorsitzende des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte, etablierte das Netzwerk innerhalb des FVDZ. Die Initiative ist auch politisch motiviert und vertritt den Vorsatz: mehr Frauen in die Berufspolitik! Wie die anderen Netzwerke auch, will ZoRA insbesondere Studentinnen und junge Zahnärztinnen erreichen.

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Denn sie sind diejenigen, die den Berufsstand in die Zukunft bringen und sich ihre idealen Arbeitsbedingungen erst werden schaffen müssen. Neben regelmäßigen Stammtischen und dem Jahrestreffen „Weimarer Forum“ bietet die Initiative Hands-on-Kurse, Seminare und ein Mentoring-Programm für junge Berufseinsteigerinnen an. Zu den Veranstaltungen lädt ZoRA auch männliche Vortragende und möchte generell alle Geschlechter einbeziehen.

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ladies dental talk – die Querdenker

„Sie ist das wandelnde Unternehmertum!“ Das sagt Birgit Dohlus über Dr. Karin Uphoff, EU-Unternehmensbotschafterin, vielfach ausgezeichnete Erfolgsunternehmerin, PR-Expertin und Initiatorin des ladies dental talk. Uphoff vermisste bei ihren Gesprächen mit Zahnärztinnen immer wieder den unternehmerischen Biss: „Oft hatte ich das Gefühl, wenn die ein wenig in ihrer Praxis verändern würden, hätten sie nicht mehr diese Sorgen, ihre Mitarbeiter gut bezahlen zu können.“ Der ladies dental talk soll daher die wirtschaftlichen Seiten des Berufs stärken.

Eine Besonderheit ist der Ansatz, geschäftlich quer zu denken. Denn zu den Netzwerkabenden werden nicht nur Referentinnen vom Fach geladen. Stattdessen berichten Managerinnen und Führungsfrauen aus ganz anderen Bereichen der Wirtschaft, Politik und des öffentlichen Lebens in lockeren Gesprächsrunden von ihren Erfahrungen. Auch der ladies dental talk unterstützt zunehmend Zahntechnikerinnen. Für den Nachwuchs gibt es das Extraformat ladies dental talk career.

Zahnärztinnen Netzwerk – die Wirtschaftlichen

Unternehmerische Kompetenz ist auch der Schwerpunkt des von Claudia Huhn gegründeten Zahnärztinnen Netzwerks. Huhn ist seit 12 Jahren als Trainerin, Beraterin und Coach in der Dentalbranche selbständig. Sie stellt fest: „Bei Männern ist viel stärker verankert, dass sie von sich sagen: Ich bin Zahnmediziner aus Leidenschaft.

Aber ich führe auch mit Leidenschaft ein Unter nehmen.“ Für die Frauen bietet das Zahnärztinnen Netzwerk neben Regionalgruppen und dem überregionalen Kongress ebenfalls ein Webangebot mit Stellen- und Praxisbörse und mit einem Blogbereich. Wie bei den anderen Initiativen sind hier Expertenartikel zu wichtigen Fragen des Praxisalltags versammelt, und nach und nach wächst eine fundierte Wissensdatenbank.

Sonja SchultzFreie Journalistinsonjam.schultz@yahoo.de

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