Postervortrag auf der Jtg. der DGMKG

Anästhesievergleich: ILA oder IANB?

Peer W. Kämmerer
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Ingo Buttchereit
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Daniel G. E. Thiem
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Bernhard Frerich
,
Diese prospektive klinische Studie zum Vergleich der intraligamentären Anästhesie und der Leitungsanästhesie des N. alveolaris inferior bei der Extraktion von Unterkieferseitenzähnen wurde von dem Autorenteam auf der 68. Jahrestagung der DGMKG im Mai 2018 in Dresden präsentiert.

Ziel der Arbeit war ein Vergleich der Wirksamkeit der intraligamentären Anästhesie (ILA) und der Leitungsanästhesie des N. alveolaris inferior (IANB) bei der Extraktion von Unterkieferseitenzähnen. In einer prospektiven klinischen Studie wurden insgesamt 301 Unterkieferzähne bei 266 Patienten extrahiert. Randomisiert erhielten die Patienten ILA (Patienten n = 98; Zähne n = 105) und IANB (Patienten n=140; Zähne n=140). Bei 28 Patienten erfolgten bilaterale mandibuläre Zahnextraktionen mit ILA und IANB im Split-mouth-Design (Zähne n = 56 (ILA n = 28, IANB n = 28)). 

Studienziel:

Primäres Ziel war, die Schmerzunterschiede während der Injektion, die Schmerzen während der Zahnextraktion (numerische Bewertungsskala (NRS)) und die anästhetische Qualität (vollständig/ausreichend versus unzureichend/keine Wirkung) zu bewerten. Unterschiede in der Latenzzeit, die Menge der Anästhesielösung, die Notwendigkeit einer zweiten Injektion und die Dauer der lokalen Taubheit sowie die Inzidenz von trockenen Alveolen wurden ebenfalls berechnet.

Ergebnis:

Als Ergebnis zeigte die ILA signifikant geringere Schmerzen bei der Injektion (p < 0,001), eine kürzere Latenzzeit (p < 0,001), eine kürzere Dauer der lokalen Taubheit (p < 0,001) und benötigte weniger Lokalanästhetikum (p < 0,001) zusammen mit einer ähnlichen anästhetischen Qualität im Vergleich zu IANB (p = 0,082). 

Bezüglich der Schmerzen während der Extraktion (p = 0,211), der Notwendigkeit einer zweiten Injektion (p = 0,197) und der Inzidenz von trockenen Alveolen (p = 0,178) wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt.

Fazit:

Somit konnte im Rahmen dieser Studie, die im Mai 2018 den 2. Platz der 1. Research Competition AG Kieferchirurgie erhielt, festgestellt werden, dass die ILA die Anforderungen einer minimal-invasiven und patientenfreundlichen Lokalanästhesie-Technik erfüllt. Sie stellt eine sichere und zuverlässige Alternative zur IANB bei der Extraktion von Unterkieferseitenzähnen ohne die Möglichkeit von Nerv- und Gefäßverletzungen dar. Somit kann die ILA in der klinischen Routine auch im Unterkieferseitenzahnbereich empfohlen werden. Dies ist auch im Zusammenhang mit der aktuellen Rechtsprechung (Aufklärung Lokalanästhesie bezüglich ihrer Alternativen) von hoher Relevanz. 

PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, M.A., FEBOMFSKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz undKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock

Dr. Achmed AdubaeKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock

Dr. Ingo ButtchereitKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock

Dr. Dr. Daniel G. E. ThiemKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock

Univ.-Prof. Dr. Dr. Monika DaubländerKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz

Univ.-Prof. Dr. Dr. Bernhard FrerichKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock

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