Wasserlilie gegen Aggregatibacter actinomycetemcomitans?
Nachdem dem Wirkstoff der Wasserlilie bereits entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben werden konnten, hat sich eine israelische Forschergruppe nun mit der Wirkung von Nupharidin (6,6-Dihydroxythiobinupharidine) auf das parodontalpathogene Bakterium Aggregatibacter actinomycetemcomitans (AA-JP2) sowie den Effekt auf neutrophile Granulozyten beschäftigt. Unter Berücksichtigung der entscheidenden Rolle neutrophiler Granulozyten bei Immunreaktionen und der Eliminierung von Pathogenen wurden in der aktuellen In-vitro-Studie, neben HL-60-Zellen, Granulozyten aus Blutproben parodontal gesunder Patienten sowie Patienten mit AA-assoziierter Parodontitis (ehemals lokale aggressive Parodontitis gemäß AAP-Klassifikation, 1999) isoliert. Wissenschaftliche Studien konnten bereits belegen, dass die Abwehrfunktionen der neutrophilen Granulozyten beim Vorliegen dieser spezifischen Infektion deutlich herabgesetzt sind (verminderte Chemotaxis und insuffiziente Phagozytose).
Nupharidin zeigte in der vorliegenden Studie keine direkten Auswirkungen auf AA-JP2. Bei der Infektion der neutrophilen Granulozyten mit AA-JP2 zeigte sich jedoch, dass in der Nupharidin-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe die Überlebensrate von AA-JP2 um circa 80 Prozent reduziert werden konnte. Es wurde ein besonderes Augenmerk auf die Phagozytose-Aktivität, reaktive Sauerstoffspezies sowie die Bildung neutrophiler, extrazellulärer Fallen (Neutrophile Extracellular Traps – NETs) gelegt. So konnte in Anwesenheit von AA-JP2 eine gesteigerte Phagozytose im Vergleich zur Kontrollgruppe verzeichnet werden. Zudem stieg die Produktion intrazellulärer Sauerstoffradikale durch Nupharidin im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant an (51 Prozent), ebenso wie die NET-Produktion (106 Prozent).