Generationswechsel bei den Heilberuflern

Weniger Karriere, mehr Selbstverwirklichung

Eine neue Studie der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat untersucht, wie junge Ärzte, Zahnärzte und Apotheker ticken.

Therapie auf Augenhöhe:

Die Gründe für die Berufswahl werden bei jungen Ärzten vielfältiger: Heilen und Helfen zu wollen sowie die Faszination am Beruf bleiben ausschlaggebend, Selbstverwirklichung, Verdienstmöglichkeiten und gesellschaftliches Ansehen kommen hinzu.

Da die neue Generation mehr Wert auf Freizeit und Familie legt, sinkt der Stellenwert des Berufs. Bei der Patientenbehandlung setzen junge viel stärker als ältere Kollegen auf Digitalisierung, aber auch auf Wissensvermittlung und Therapie auf Augenhöhe.

Selbstverwirklichung:

Jüngere Zahnärzte messen der Arbeit einen geringeren Stellenwert bei als ältere, dafür werden Familie und Freizeit wichtiger. Auch das Thema Selbstverwirklichung gewinnt an Bedeutung – als zentraler Vorteil der Selbstständigkeit. Die fehlende Familienfreundlichkeit wird dagegen als großer Nachteil der Niederlassung gesehen.

Die Verbesserungen im Bereich der Digitalisierung nehmen Jüngere deutlich stärker wahr als Ältere und bewerten die Entwicklung bei beruflichen Gestaltungsspielräumen positiver. Im Unterschied zu anderen Heilberuflern empfinden jedoch beide Generationen eine deutlichere Verschlechterung der Stellensituation. In puncto Bezahlung sehen knapp 90 Prozent der jüngeren Zahnärzte einen Rückschritt und sind somit in dieser Hinsicht noch kritischer als die ältere Generation mit 82 Prozent.

Tradition:

Während knapp ein Viertel der älteren Apotheker den Job noch aus Familientradition angetreten hat, ist dies heute nur bei jedem sechsten der Fall. Das Ansehen spielt bei der Berufswahl inzwischen weniger eine Rolle, denn das Image des Apothekerberufs hat sich im Rückblick auf die letzten 20 bis 30 Jahre aus Sicht beider Generationen eher verschlechtert. Die neue Generation schätzt sich mit 75 Prozent digitaler ein als die älteren Kollegen (51 Prozent)

Die Befragung wurde im Juli und August in mit DocCheckResearch durchgeführt, insgesamt wurden 800 Heilberufler zwischen 25 und 70 Jahren befragt, davon jeweils 200 Hausärzte, Fachärzte, Zahnärzte und Apotheker.

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