Umfrage der American Dental Association

USA: Pandemie erhöht Prävalenz von Bruxismus

Abrasionen, frakturierte Zähne, Kiefer- und Kopfschmerzen – US-Zahnärzte beobachten mit steigender Pandemiedauer zunehmend stressbedingte Symptome bei ihren Patienten, zeigt eine Umfrage der American Dental Association (ADA).

Genau 71,0 Prozent der in den USA befragten Zahnärzte sehen danach eine Zunahme der Prävalenz von Bruxismus gegenüber der Vor-Pandemie-Zeit. 62,6 Prozent berichten über mehr „abgebrochene”, 63,7 Prozent über mehr „gerissene” Zähne, 62,3 Prozent dokumentierten mehr schmerzhafte Beschwerden der Kaumuskulatur und Kiefergelenke sowie Kopfschmerzen („temporomandibular disorders”).

In Deutschland ist die Lage ähnlich

„Klinische Beobachtungen zahlreicher Kolleginnen und Kollegen in Deutschland weisen ebenfalls auf die deutliche Zunahme von Symptomen und Folgen von Bruxismus hin. Es ist zu vermuten und kausal erklärbar, dass der Pandemie-bedingte Stress der vergangenen Monate Bruxismus ausgelöst oder verstärkt hat – und auch Auswirkungen auf die Mundgesundheit besitzt.

Die in der Umfrage der ADA aufgezeigten Entwicklungen bezüglich der Wirtschaftlichkeit der Praxen ähneln den Entwicklungen in Deutschland. Wie in den USA ist auch hier die Situation dadurch gekennzeichnet, dass die Patienten nun wieder ein deutlich zunehmendes Vertrauen in die Notwendigkeit und in die Sicherheit zahnmedizinischer Behandlungen besitzen. Nur 16 Prozent der Patienten haben in jüngerer Zeit wirklich einen Termin abgesagt oder verschoben, ermittelte forsa Ende Januar / Anfang Februar 2021.“

„Unsere Umfragen dienen als Barometer für Pandemiestress”, sagt Marko Vujicic, Ph.D., Chefökonom und Vizepräsident des ADA-eigenen Health Policy Institute (HPI). „Der Anstieg im Laufe der Zeit deutet darauf hin, dass stressbedingte Symptome seit dem Beginn von COVID-19 wesentlich häufiger geworden sind.” Im Herbst 2020 hatten knapp 60 Prozent der von der ADA befragten Zahnärzte eine Zunahme beobachtet (zm berichtete).

Weitere Ergebnisse der monatlichen ADA-Umfrage:

  • Das Patientenvolumen der Praxen liegt aktuell bei durchschnittlich 81 Prozent des Vor-Pandemie-Werts, der Personalaufwand hingegen bei 99 Prozent.

  • Das Vertrauen der Verbraucher in die Zahnärztinnen und Zahnärzte erreichte einen neuen Höchststand: 90 Prozent gaben an, wieder Termine wahrnehmen zu wollen.

  • Entgegen von Befürchtungen, dass das häufige Tragen von Masken die Zahngesundheit extrem negativ beeinträchtigen könne (in den USA wird dieses vermeintliche Phänomen als „mask mouth” bezeichnet), ergab die Umfrage keine signifikante Zunahme der Prävalenz von Halitosis oder Xerostomie im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit.

Das Health Policy Institute (HPI) der American Dental Association (ADA) startete im März 2020 eine Umfrage zu den Pandemie-Auswirkungen auf Zahnarztpraxen. Zahnärzte wurden gebeten, im monatlichen Turnus Vergleichsdaten zu erheben. In der jüngsten Befragungswelle am 15. Februar antwortete eine repräsentative Stichprobe von etwa 2.500 Zahnärzten. https://surveys.ada.org/reports/RC/public/YWRhc3VydmV5cy02MDJiZTU1N2M1MDZhNDAwMTFkNzgwMmUtVVJfM3BaeGhzWm12TnNMdjB4

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