Markenentwicklung bei Neugründung

Aus dem Kokon schlüpft ein wunderschöner Schmetterling

Nadja Alin Jung
Soll mein eigener Name für die Praxis stehen und zu einer eigenen Marke werden? Dr. Jasmin Urich aus Berlin hat sich dagegen entschieden: „Ich will, dass das Naming mein Konzept zum Leben erweckt!"

Urich arbeitete zunächst als angestellte Zahnärztin in einer Gemeinschaftspraxis und stieg dort dann als Gesellschafterin ein. In der Zeit sammelte sie erste Erfahrungen als Führungskraft in der Selbstständigkeit. Zugleich fragte sie sich, ob sie in ihrem Job ihre Wünsche und Ideen nach ihren Vorstellungen umsetzen kann.

Die Antwort war: Nein! Die Alternative – eine eigene Zahnarztpraxis zu gründen – war allerdings nicht gerade der einfachste Weg. Dass es in Berlin schwer werden würde, eine Praxis in bester Lage zu finden, war ihr klar. Dennoch: „Ich habe teilweise Kaltakquise betrieben, an der Tür von Gebäuden geklingelt und gefragt, ob Räumlichkeiten vermietet werden“, berichtet Urich. Über einen Zufall erfuhr sie von ihrer jetzigen Immobilie. Und? Ihr Vermieter war begeistert von ihren Plänen!

Damit sie viel Zeit und Energie in das Projekt stecken kann, lagerte Urich bereits zu Beginn viele Aufgaben an Experten aus. Ihr Architekt visualisierte ihre Vorstellungen, ihr Finanzberater, ein langjähriger Experte im Bereich Neugründung von Zahnarztpraxen, sorgte für eine solide Business- und Bauplanung. Schon zu dem Zeitpunkt ahnte Urich, dass sie ein gewisses Budget für das Marketing einplanen muss, um ihre Idee(n) umzusetzen. Denn auf jeden Fall wollte sie eine eigene Marke kreieren, wusste aber gleichzeitig, dass das nicht ihre Kernkompetenz ist.

Urich arbeitete solange an ihrem Konzept, bis im Detail feststand: Sie will individuelle und hochwertige Behandlungen anbieten, wobei der Fokus auf der Ästhetischen Zahnmedizin liegen soll. Von dem Gedanken, eine klas­sische Zahnarztpraxis zu führen, hatte sie sich schnell verabschiedet. Ein Grund, warum der eigene Nachname als Praxisname nicht infrage kam.

„white cocoon“ passte perfekt

Ihre Marketingexperten entwickelten daraufhin einige Fantasienamings und trafen mit „white cocoon“ voll ins berühmte Schwarze. Das Naming greift Urichs persönliche Entwicklung auf, die von der Gemeinschaftspraxis den Schritt in die alleinige Selbstständigkeit wagte. Und es symbolisiert für sie die Verwandlung des Patienten, wenn er sich für eine Behandlung in ihrer Praxis entscheidet. Für Urich ist Schönheit eine Kombination aus Symmetrie und Asymmetrie, die überall in der Natur zu finden ist. Ein Schmetterling mit symmetrischen Flügeln spiegelt sich daher im Logo wider.

Die Farbigkeit des Logos ist sehr dezent. Urich war es wichtig, kein reines Weiß in der Inneneinrichtung oder bei der Ausstattung zu verwenden, weshalb white cocoon auf gedeckte Töne in Grau-Beige setzt. Von der Visitenkarte über das Briefpapier bis hin zu den Behandlungszimmern strahlt alles eine Wärme aus, die den minimalistischen und ästhetischen Anspruch von Urich vermittelt – ohne das klassisch-sterile Ambiente einer Zahnarztpraxis. Auf Anraten des Marketingteams ließ Urich ihr Logo übrigens als Wort- und Bildmarke eintragen. 

Definieren Sie Ihre Marke in drei Schritten!

Sie haben erste Ideen für das Konzept Ihrer eigenen Praxis, wissen aber nicht, womit Sie anfangen sollen? Legen Sie am besten so los:

  • Finden Sie Experten, die Ihre Vision verstehen, und erarbeiten Sie gemeinsam ein Gesamtkonzept.

  • Schaffen Sie eine Marke mit Wiedererkennungswert, etwa ein Fantasie-Naming.

  • Setzen Sie auf eine durchdachte Corporate Identity – vom Logo bis zur Inneneinrichtung.

Schon während des Umbau startete sie mit der Bewerbung der neuen Praxis. Mit einer Pre-Site machte sie bereits vor der Eröffnung und der Finalisierung der Website Patienten auf die neue Praxis aufmerksam und stellte ihr Konzept und ihr Leistungsspektrum vor. Um einen Wiedererkennungswert zu schaffen, sollte das Design der Pre-Site bereits in den Logofarben der Corporate Identity angelegt sein. Damit sich das Terminbuch bereits vor der Eröffnung füllte, war ein Tool zur Online-Terminvergabe sinnvoll. In Vorbereitung für die vollumfängliche Website wurde ein Foto-Shooting angesetzt, um das Bildmaterial später Suchmaschinen-­optimiert auf der Website einzupflegen. „Die Bilder sind sehr schön geworden und die die Atmosphäre meiner Praxis wurde perfekt eingefangen“, resümiert Urich.

Nach der Eröffnung ist vor der Weiterentwicklung

Am 13. Februar öffnete die Praxis ihre Türen. Die intensive Zusammenarbeit der vergangenen Monate hat sich für sie definitiv gelohnt: „Die meisten Patienten sagen, dass sie sich so fühlen, als wären sie in eine andere Welt eingetaucht“, erzählt Urich. „Das Feedback fällt extrem positiv aus, sowohl zum Naming als auch zum Konzept und zur Inneneinrichtung. Ich merke in den Gesprächen mit meinen Patienten, dass ich es geschafft habe, meine Idee umzusetzen und meine Leidenschaft zur Zahnmedizin und Ästhetik durch meine eigene Praxis auszudrücken. “

Der Neustart ist geglückt, was aber nicht bedeutet, dass sich Urich nun auf dem ersten Erfolg ausruht. Für die Zukunft sind weitere Aktivitäten und Events geplant, um neue Patienten zu gewinnen und white cocoon langfristig als Adresse für Zahnästhetik in Berlin zu etablieren.

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