Dental Emergency Teams hilft ukrainischen Geflüchteten

Mit dem Zahnmobil unterwegs in Polen

Alexander Schafigh
Als wir im März in Polen mit unserem Zahnmobil ankamen, wurden wir förmlich überrannt. Rund 1.200 Geflüchtete aus der Ukraine haben wir bisher versorgt. Um weiterzumachen, brauchen wir die Hilfe von Kolleginnen und Kollegen.

Seit Mitte März sind wir mit unserem umgebauten Zahnmobil an der ukrainischen Grenze in Polen im Einsatz, um den Geflüchteten zahnmedizinische zu helfen. Auch, weil das angeschlagene polnische Sozialsystem inzwischen mit den ukrainischen Flüchtlingen schlichtweg überfordert ist. Zahnmedizin ist oft nicht möglich, wird kaum angeboten. Das Projekt war für uns ein Sprung ins kalte Wasser, denn wir konnten uns vorab kein Bild über den Bedarf vor Ort machen.

Unsere erste Station: Krakau

Die erste Station war Krakau. Hinter den Mauern der Dominikanerinnenkirche stand unsere mobile Zahnstation 14 Tage. Der Bedarf an zahnärztlicher Behandlung war riesig. Die Anlaufstelle hatte sich schnell herumgesprochen, nach kürzester Zeit kamen Anfragen von den verschiedenen Organisationen, wie der Caritas, Hope, den Dominikanern und einigen privaten Organisationen aus anderen Städten dazu, darunter aus Rzeszow, Jaroslaw, Prezemyls, Radymno und Warschau.

Inzwischen fahren unsere Volontäre die verschiedenen Stationen im wöchentlichem Wechsel an. Die Unterkunft vor Ort wird teils gestellt, teils erfolgt die Übernachtung in Hotels. Gearbeitet wird in der Regel von 9 bis 19 Uhr, montags bis samstags. Dann wird das Zahnmobil zurück nach Krakau gebracht, wo es vom neuen Team im Idealfall nach einer Übergabe übernommen wird und an den nächsten Bestimmungsort fährt.

Von Mitte März bis Mitte Mai konnten wir so mit acht Teams rund 1.200 Patienten zum Teil mit Folgeterminen behandeln. Dabei handelt es sich in aller Regel um Füllungen, Extraktionen, Wurzelbehandlungen, initiale PA-Behandlungen und Schmerzbehandlungen. Den immer wieder aufkommenden Wunsch nach prothetischer Versorgung können wir leider nicht erfüllen.

Helfen Sie uns, damit wir den Einsatz fortführen können!

Unsere Erfahrungen vor Ort haben gezeigt, dass unsere Tätigkeit in Polen nicht nur höchst willkommen und erwünscht, sondern auch absolut nötig ist. Die Standardfrage bei jeder Abfahrt ist: „Wann kommt ihr wieder?" Um darauf jedoch mit „Ja, schon bald!" antworten zu können, brauchen wir dringend Unterstützung! Wir suchen daher weiter Zahnärztinnen und Zahnärzte, ZFA und auch Studentinnen und Studenten, die in der gut ausgestatteten mobilen Zahnstation mithelfen. Die Bewerbung läuft über das Kontaktformular www.dental-emt.org, An- und Abreise erfolgt normalerweise über Krakau. Wer uns finanziell oder mit Material unterstützten möchte, kann gerne unter info@dental-emt.org Kontakt aufnehmen.

Dr. Alexander Schafigh

1. Vorsitzender Dental EMT

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