Zahnärzte-Praxis-Panel

ZäPP geht in die sechste Runde – mit einer Sonderbefragung zum Fachkräftemangel

Unter dem Motto „Zähne zeigen mit ZäPP!“ startet die sechste Runde des bundesweiten Zahnärzte-Praxis-Panels. Die deutschlandweite Erhebung zur vertragszahnärztlichen Versorgung ist die zentrale Datengrundlage zur Kostenentwicklung in den Praxen. Ab September gehen die Unterlagen an rund 34.000 Praxen, zusätzlich in diesem Jahr mit einem Fragebogen zum Fachkräftemangel. 

Im nunmehr sechsten Jahr wird das Zahnärzte-Praxis-Panel – kurz ZäPP– bundesweit durchgeführt. Für die Erhebung zur Kosten- und Versorgungsstruktur schreibt die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) alle rund 34.000 vertragszahnärztlichen Praxen in Deutschland an, die in den erhebungsrelevanten Jahren durchgehend die gleiche Abrechnungsnummer hatten. Im Zuge der aktuellen KZBV-Kampagne gegen die Sparpolitik des Bundesgesundheitsministeriums lautet das Motto für die diesjährige Befragung „Zähne zeigen mit ZäPP!“.

Pandemie-Nachwirkungen, wirtschaftliche Unsicherheiten aufgrund von Inflation, Energie- und Wirtschaftskrise und das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG): Dieses Jahr kommt der Erhebung laut KZBV eine besondere Bedeutung zu. Um auch künftig angemessene Rahmenbedingungen für die Arbeit der Vertragszahnärztinnen und -zahnärzte zu schaffen und Veränderungen in der Kosten-, Einnahmen- und Versorgungsstruktur nachvollziehbar darzustellen, sei der Aufbau einer belastbaren und wissenschaftlich fundierten Datengrundlage notwendig.

Wichtig sei, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vergangenen Erhebungen auch 2023 wieder mitmachen. Auch Praxen, die in den Vorjahren noch nicht mit dabei waren, ruft die KZBV zur Teilnahme auf.

Aktuell: Sonderbefragung zum Fachkräftemangel

Die neue Befragung nimmt mit einem Sonderfragebogen zusätzlich den Fachkräftemangel in den Blick. Welches Ausmaß das Problem in Zahnarztpraxen einnimmt, zeigt die Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit, in der die Fachkräftesituation in verschiedenen Berufen quantifiziert und verglichen wird. Der Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) ist mit der höchsten Knappheit – zusammen mit vier weiteren Berufen – auf dem ersten Platz von 234 analysierten Fachberufengelandet. Die KZBV weist darauf hin, dass es durch den wachsenden Konkurrenzkampf um Fachkräfte für die Praxen künftig noch schwieriger wird, auf dem Stellenmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben und geeignetes Personal anzuziehen und zu binden. Deshalb sei die professionelle Einschätzung des Arbeitsmarkts und der Zukunftsaussichten notwendig und die Unterstützung der Befragung aus der Kollegenschaft heraus besonders wichtig.

In der Sonderbefragung geht es um die aktuelle Personalsituation in den Praxen: Verfügt Ihre Praxis über ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Finden Sie geeignetes Personal? Wie sieht die Situation bei den Auszubildenden aus? Welche Konsequenzen ergeben sich aus einem möglichen Personalmangel?

Weiterführende Informationen

Weitere aktualisierte Informationen zum ZäPP erhalten Sie von Ihrer Kassenzahnärztlichen Vereinigung, vom Zi, von der KZBV (www.kzbv.de/zaepp) sowie im Rahmen einer kontinuierlichen Berichterstattung in den Zahnärztlichen Mitteilungen (www.zm-online.de).


Bei Rückfragen steht Ihnen während der Erhebungsphase die Treuhandstelle des Zi unter der Rufnummer 0800 4005-2444 von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr gerne zur Verfügung. Oder schicken Sie einfach eine E-Mail mit Ihrem Anliegen an kontakt@zi-ths.de. Das ZäPP im Web ist für Sie, Ihre Steuerberaterin oder Ihren Steuerberater unter www.zäpp.de erreichbar.

Zwischenbilanz von ZäPP

Mit dem ZäPP wird eine aussagekräftige und belastbare Datengrundlage über die wirtschaftliche Entwicklung der Praxen aufgebaut. Das Instrument ist gesetzlich vorgesehen und für Verhandlungen mit den Krankenkassen auf Landes- und Bundesebene unverzichtbar. Die Anwendungsbeispiele aus den letzten Jahren sind zahlreich: So konnte das ZäPP von der KZBV unter anderem bei der Neuausrichtung der PAR-Behandlung, der Einführung der Unterkieferprotrusionsschiene in den BEMA, dem für alle Vertragszahnarztpraxen ausgehandelten Pandemiezuschlag von 275 Millionen Euro sowie in zahlreichen Punktwertverhandlungen auf lokaler sowie bundesweiter Ebene eingesetzt werden. Auch für Berechnungen unterschiedlicher Pandemieauswirkungen oder der Betrachtung anderer zahnärztlicher Bereiche (Praxisstrukturen, Versorgungsstrukturforschung, Auswirkungen regulatorischer Neuerungen) ist das ZäPP unerlässlich.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile für das ZäPP eine Vielzahl praktischer Anwendungen, die den Zahnärztinnen und Zahnärzten direkt zugutekommen – sei es die Niederlassungsberatung durch die KZV oder auch individuelle Praxisbewertungen durch Gutachter oder Steuerberater. Auch amtliche Stellen sind auf die KZBV-Daten angewiesen (wie etwa Statistische Ämter).

Das ZäPP war nach Auskunft der KZBV bereits in den Vorjahren ein großer Erfolg: Rund 3.000 Erhebungsbögen sind jährlich eingegangen, die bundesweite Rücklaufquote erreichte fast 10 Prozent. Das sei im Vergleich zu ähnlichen Untersuchungen eine sehr gute Resonanz und erlaube substanzielle Auswertungen zu den Rahmenbedingungen der vertragszahnärztlichen Versorgung, bilanziert die KZBV.

Verstärkt: Befragung online

ZäPP setzt weiter vermehrt auf den Online-Fragebogen. Alle Praxen, die in den Jahren 2021 und 2022 durchgehend dieselbe Abrechnungsnummer hatten, erhalten in Kürze ihre individuellen Zugangsdaten. „Das Online-Verfahren ist nicht nur umweltfreundlicher und kostengünstiger, es ermöglicht den Teilnehmenden auch, den Fragebogen zur gleichen Zeit wie ihr Steuerberater auszufüllen", heißt es bei der KZBV. Aber natürlich kann man auch den Papierfragebogen bei der Treuhandstelle anfordern.

Mit der Erhebung ist in diesem Jahr wieder das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) beauftragt. Als führendes Forschungsinstitut für angewandte Versorgungsforschung gilt das Zi in Fachkreisen als Garant für eine wissenschaftlich neutrale Datenerfassung und ‑verarbeitung nach methodisch anerkannten Standards (www.zi.de). Darüber hinaus führt das Zi Befragungen für den gesamten ambulanten Bereich durch.

Erhoben werden Daten zur Kosten- und Versorgungsstruktur 2021 und 2022 mit Fragen zur Praxis-, zur Leistungs- und zur Kostenstruktur. Für die Angaben zur Kostenstruktur ist die Einbindung des Steuerberaters oder einer verwandten Berufsgruppe unbedingt erforderlich. Das Zi stellt kostenlose Software-Tools bereit, um dem Steuerberatungsbüro eine weitgehend automatisierte Aufbereitung der Finanzdaten zu ermöglichen.

Bonus: die Aufwands­entschädigung

Die KZBV ist sich bewusst, dass mit der Bearbeitung der Unterlagen ein erheblicher Aufwand verbunden ist. Die Rücksendung der vollständig ausgefüllten Unterlagen wird deshalb auch in diesem Jahr finanziell honoriert. Wer bereits im Jahr 2022 beim ZäPP dabei war, muss nur die Daten für ein Jahr ausfüllen – und erhält dennoch die gleiche finanzielle Anerkennung.

Benefit: das Berichtsportal

Nach Abschluss der Erhebung erhalten alle Teilnehmenden einen Online-Zugang zu einem Berichtsportal, in dem die eigenen Daten aufbereitet sind. Das Tool gibt einen Überblick über die betriebswirtschaftliche Situation der Praxis und dient zugleich als Kontroll- und Planungsinstrument. Das Zi arbeitet daran, neben der Bereitstellung repräsentativer Kennzahlen auch die Erstellung von möglichst detaillierten Vergleichsgruppen zu ermöglichen, Kriterien sind zum Beispiel die Organisationsform, der KZV-Bereich, das Fachgebiet, das Vorhandensein von angestellten Zahnärzten oder der Regionstyp.

Neu: der Inflationsrechner

Seit diesem Jahr hat das Berichtsportal ein neues Feature: den Inflationsrechner. Er legt praxisindividuell die Auswirkungen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes und der Inflation auf die Finanzen zahnärztlicher Praxen dar. Berechnet wird auf Grundlage der jeweiligen Kostenstruktur, wie sich das Einkommen bei gleichbleibendem Arbeits- und Ressourceneinsatz verringert.

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