Hohe Patientenzufriedenheit bei der Taschenanästhesie
Einleitung:
Zur lokalen Schmerzausschaltung ist die Infiltrationsanästhesie während einer geschlossenen PA-Behandlung gängige Praxis. Viele Patienten vermeiden allerdings notwendige Behandlungen, weil sie Angst vor Spritzen haben, eine langanhaltende Taubheit im Mund als äußerst unangenehm empfinden oder die Nebenwirkungen einer Infiltrationsanästhesie fürchten.
Ein Anästhesiegel wie Dynexan Mundgel mit dem Wirkstoff Lidocain, welches sich seit vielen Jahren bei der Behandlung von Schmerzen in der Mundhöhle bewährt hat, kann gerade für diese Personen eine gute Alternative sein. In der Zahnarztpraxis kommt es in der Zylinderampulle für eine schmerzfreie PA-Behandlung zum Einsatz, indem es mit einer stumpfen Kanüle subgingival in die Zahnfleischtaschen appliziert wird.
Die Wirksamkeit des Anästhesiegels konnte bereits in einer Anwendungsbeobachtungsstudie nachgewiesen werden (Petersilka et al. Clin Oral Investig. 2019). In einer randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie wurde nun untersucht, wie die Taschenanästhesie mit Dynexan Mundgel im direkten Vergleich zu einer Injektion mit Articain bei einer PA-Behandlung abschneidet (Dörfer et al. J Periodontol. 2024).
Studiendesign:
In dieser Studie wurden an fünf Prüfzentren Patienten im Alter von 24-70 Jahren mit einer moderaten Parodontitis eingeschlossen. Als primäres Studienziel wurde die Präferenz der teilnehmenden Personen für eine Taschenanästhesie mit Dynexan Mundgel und für eine Infiltrationsanästhesie mit Articain (Ultracain D-S 1:200.000) im Rahmen einer PA-Behandlung definiert. Da zu erwarten war, dass sich die Anästhesietiefen der beiden Methoden unterscheiden, wurde unter anderem als sekundäres Studienziel die Stärke des Schmerzempfindens während der Behandlung bestimmt.
Zusätzlich wurde die Präferenz der behandelnden Personen für eine der beiden Anästhesiemethoden untersucht. Die Patienten erhielten zuerst eine PA-Behandlung des rechten Ober- und Unterkiefers mit einer Taschenanästhesie oder einer Infiltrationsanästhesie und 2 bis 14 Tage später eine Behandlung des linken Ober- und Unterkiefers mit der jeweils anderen Anästhesiemethode. Insgesamt 91 Personen gaben im Rahmen dieser Studie unmittelbar und 24 Stunden nach der zweiten Behandlung ihre präferierte Anästhesiemethode an.
Ergebnisse:
53 der 91 teilnehmenden Personen (58,2 Prozent) präferierten direkt nach der zweiten Behandlung die Taschenanästhesie, während 20 Personen (22 Prozent) die Infiltrationsanästhesie präferierten. Für 18 Personen (19,8 Prozent) waren beide Anästhesiemethoden gleichwertig. 24 Stunden nach der zweiten Behandlung waren die Ergebnisse unwesentlich verändert (Abb. 1).
Wie erwartet, war bei der Infiltrationsanästhesie sowohl das mittlere als auch das maximale Schmerzempfinden etwas geringer als bei der Taschenanästhesie. Allerdings wurde die Instillation von Dynexan Mundgel in die Zahnfleischtaschen im Vergleich zur Ultracain-Injektion als angenehmer empfunden. Zusätzlich kam es bei der Taschenanästhesie zu weniger unerwünschten Arzneimittelwirkungen und zu weniger Fällen eines langanhaltenden Taubheitsgefühls im Mund.
Von den behandelnden Personen wurden beide Methoden ohne klare Präferenz als überwiegend positiv bewertet. Der große Anteil war sowohl mit der Anwendung, dem Wirkeintritt und der Wirkdauer von Dynexan Mundgel angetan. Auch die Kooperationsbereitschaft der Patienten/innen während der Behandlung war für die deutliche Mehrheit der Behandelnden zufriedenstellend.
Fazit:
In dieser Phase-IV-Studie konnte gezeigt werden, dass die Mehrheit der Patienten eine Taschenanästhesie mit Dynexan-Mundgel gegenüber einer Infiltrationsanästhesie bei einer PA-Behandlung bevorzugt. Dieses Ergebnis ist insofern bemerkenswert, da aufgrund der geringeren Tiefe der topischen Anästhesie, das Schmerzempfinden während der Behandlung bei der Taschenanästhesie etwas höher war.
Viele Patienten scheinen allerdings bereit zu sein einen etwas höheren Schmerz zu erdulden, wenn die Applikation des Anästhetikums als angenehmer empfunden wird und wenn die Wahrscheinlichkeit des Auftretens unerwünschter Arzneimittelwirkungen und eines langanhaltenden Taubheitsgefühls nach der Behandlung reduziert ist. Da zusätzlich der große Anteil der behandelnden Personen die Taschenanästhesie mit Dynexan Mundgel positiv bewertete, stellt diese Anästhesiemethode eine hervorragende Alternative bei der geschlossenen PA-Behandlung dar.