CP GABA Symposium 2019

Angst nehmen und Patienten motivieren

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Industrie
Nahezu 180 Teilnehmer folgten Mitte September der Einladung von CP GABA zum Symposium in die Rheinmetropole Köln. Unter dem Motto „Zahnmedizin – mehr als ein gesundes Lächeln“ widmeten sich die Referenten aus drei Ländern zukunftsweisenden Themen. Im Fokus zweier interaktiver Workshops im „Meet & Talk“-Format standen die motivierende Gesprächsführung sowie der Umgang mit Angstpatienten in der Zahnarztpraxis.

Für die zahnmedizinische Prävention und Therapie spielt das Verhalten der Patienten eine große Rolle. Das gilt unter anderem für die Behandlung der Parodontitis: Rauchen oder mangelnde Mundhygiene sind nur zwei der zahlreichen verhaltensassoziierten Risikofaktoren, die mit dieser Erkrankung verbunden sind. Ein besonders hilfreicher Ansatz, um gewünschte Verhaltensänderungen bei Patienten zu realisieren, ist die Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI), ursprünglich entwickelt von Suchttherapeuten [1]. Dr. Julia Kitzmann (Hamburg) und PD Dr. Christoph Ramseier (Bern) präsentierten die Grundzüge dieses Kommunikationsstils im interaktiven Format „Meet & Talk“ beim CP GABA Symposium in Köln. Unterstützung erhielten sie von der Freiburger Schauspielerin und Schauspieltrainerin Manuela Klaube, die authentisch und humorvoll die Rolle einer Patientin in ganz unterschiedlichen Situationen auf dem Behandlungsstuhl übernahm.

Partnerschaftliches Verhältnis

Wichtigster Grundsatz des MI ist die Partnerschaftlichkeit zwischen Zahnarzt und Patient. Nur durch Gespräche auf Augenhöhe und echtes Interesse an den Beweggründen lässt sich die Motivation der Patienten steigern. Dabei kommen im MI zahlreiche Kommunikationstechniken zum Einsatz, zum Beispiel offene Fragen und aktives Zuhören. Ziel ist es, die Stärken des Gegenübers zu erkennen und zu würdigen statt die Schwächen zu betonen. Im Idealfall gewinnen Patienten durch den sogenannten „change talk“ (zum Beispiel: „Ich kann jeden Tag zweimal meine Zähne putzen!“) auch größere Selbstwirksamkeit, das heißt die Überzeugung, es „schaffen“ zu können. Dass MI ein vielversprechender Ansatz für die Zahnmedizin ist, belegen auch mehrere Studien zu unterschiedlichen Anwendungsfeldern, etwa Karies oder Parodontitis [2, 3, 4, 5].

Für zusätzliche Motivation bei der häuslichen Mundhygiene kann auch die Empfehlung geeigneter Produkte mit speziellen Wirkstoffen sorgen. Für Patienten, die zu Parodontitis neigen, eignet sich zum Beispiel meridol PARODONT EXPERT. Die Zahnpasta bietet eine gründliche Plaque-Entfernung ebenso wie eine lang anhaltende anti-bakterielle Wirkung [6, 7]. Ihr einzigartiger Geschmack und ein spürbarer Effekt können die Betroffenen zu einer konsequenten Anwendung motivieren und so zum Behandlungserfolg beitragen.

„Zahnarzt, mir graut's vor Dir“?

Bis zu 60 Prozent der Bevölkerung geben in Befragungen an, unter Zahnarztangst zu leiden [8]. 12 Prozent, das heißt rund 10 Millionen Menschen in Deutschland, sagen sogar, sie hätten „sehr große Angst“ – und das quer durch alle gesellschaftlichen Schichten. Viele glauben allerdings, sie seien mit diesem Problem allein und verspüren daher große Scham, so Dr. Christian Bittner (Salzgitter-Bad) in seinem Vortrag zur Begleitung von Angstpatienten in der Zahnarztpraxis. Eine sinnvolle Reaktion des Praxisteams darauf ist, nach Ansicht des Experten, der Situation das Besondere zu nehmen und den Patienten das Gefühl zu geben, ihre Angst sei etwas Alltägliches. Auch die Lenkung der Aufmerksamkeit ist eine besondere Herausforderung: Sätze wie „Haben Sie keine Angst“ oder „Es tut nicht weh“ führen bei den Adressaten meist genau zum Gegenteil.

Neben Angst vor Kontrollverlust oder Schmerzen richtet sich das Unbehagen der Menschen in der Zahnarztpraxis in der Mehrheit der Fälle auf einen bestimmten Faktor: die Angst vor fehlender Information. Das bedeutet für Zahnärzte und Praxisteams im Umkehrschluss, die einzelnen Schritte der Behandlung möglichst sachlich, verständlich und detailliert zu erklären.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Optionen, um Patienten ihre Angst zu nehmen oder zumindest zu reduzieren. Neben medikamentöser Begleitung können auch alternative Ansätze wie Hypnose, Klopftechniken, autogenes Training oder Kopfhörer mit Musik eingesetzt werden. Auf die Frage, wie das zahnärztliche Team sie am besten unterstützen kann, antworten laut Bittner die meisten Angstpatienten übrigens mit der „Holzhammermethode“. Das heißt, sie wünschen sich eine gute Sedierung bzw. Narkose, um möglichst wenig von der Behandlung mitzubekommen.

Auch Patienten mit schmerzempfindlichen Zähnen haben häufig Angst vor einer Zahnbehandlung. Die Anwendung schmerzlindernder Produkte (z.B. elmex SENSITIVE PROFESSIONAL mit PRO-ARGIN Technologie [9]) in der häusliche Mundhygiene kann dazu beitragen, den Schmerz und somit die Angst zu reduzieren.

Die Videoaufzeichnungen der Vorträge des CP GABA Symposiums inklusive Präsentationsfolien stehen Ihnen im Dental Online College zur Verfügung unter

https://www.dental-online-college.com/herstellerverzeichnis/cp-gaba-symposium-2019/symposium-2019/ - external-link-new-window

Quellen

[1] Miller W.R., Rollnick S. 1991: Motivational interviewing: Preparing people to change addictive behavior.[2] Kitzmann J., Ratka-Krueger P., Vach K., Woelber JP. 2019, J Clin Periodontol. 46 (7): 740-750.[3] Gao X., Lo EC., Kot SC., Chan KC. 2014, J Periodontol. 85 (3): 426-37.[4] Weinstein P. et al. 2006, J Am Dent Assoc. 137 (6): 789–793.[5] Jönsson B. et al. 2012, J Clin Periodontol. 39 (2): 138–144.[6] Lorenz K et al., Poster präsentiert auf der DG PARO Jahrestagung 2016, Würzburg; P27. [7] Müller-Breitenkamp F. et al., Poster präsentiert auf der DG PARO Jahrestagung 2017, Münster; P-35.[8] Micheelis W., Süßlin, W. 2012, Einstellungen und Bewertungen der Bevölkerung zur zahnärztlichen Versorgung in Deutschland, IDZ Information Nr. 1/2012. [9] Nathoo S et al J Clin Dent 2009; 20 (Spec Iss): 123 –130.

Im Fokus zweier interaktiver Workshops im „Meet & Talk“-Format beim CP GABA Symposium 2019 in Köln standen die motivierende Gesprächsführung sowie der Umgang mit Angstpatienten in der Zahnarztpraxis.

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