Parodontitis erfolgreich behandeln

Kulzer: Fortbildung zu adjuvanten Behandlungsmethoden

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Prophylaxe
Parodontitis ist eine weitverbreitete Volkskrankheit in Deutschland. Zwar ist die Anzahl der Fälle zurückgegangen, aber immer noch leiden etwa 11,5 Millionen Menschen an einer schweren Form der Erkrankung[1]. Kulzer klärt daher in Veranstaltungen und Fortbildungen über nicht-chirurgische Behandlungsmethoden auf.

„Heute werden zunehmend Implantate als Ersatz für parodontal vorgeschädigte Zähne genutzt – ohne jedoch im Vorfeld das volle Potenzial der Zahnerhaltung auszuschöpfen. Im Klartext bedeutet dies, dass Zähne zu schnell gezogen werden“, mit dieser These eröffnete Prof. Dr. Dr. Adrian Kasaj seinen Vortrag zum Thema nicht-chirurgische Parodontitistherapie auf der Dentalfortbildung von Kulzer. Hierzu hatte der Hanauer Dental-hersteller Mitte September in das Seehotel in Niedernberg eingeladen. In seinem Vortrag beantwortete der geschäftsführende Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Zahn-, Mund- und Kiefer-Klinik der Universitätsmedizin Mainz viele Fragen, vor denen Behandler im Berufsalltag häufig stehen. Zwei Beispiele: Welche Behandlungsmethoden gibt es neben der chirurgischen Therapie und welche Vor- und Nachteile haben diese?

Unterstützung durch lokale Antibiose

Das Kernstück jeder systematischen Parodontitistherapie bildet die nicht-chirurgische antiinfektiöse Behandlung. Deren Ziel ist es, den supra- und subgingivalen Biofilm von der Wurzeloberfläche zu entfernen. Die Instrumentierung der Wurzeloberfläche (Scaling und Root Planing) kann dabei sowohl manuell – also mit Handinstrumenten – als auch maschinell – mit Ultraschallgeräten – durchgeführt werden. Beide Methoden sind ähnlich effektiv, sodass der Zahnarzt je nach Vorliebe entscheiden kann. Zeitsparender ist die Behandlung mit einem Ultraschallgerät. „Der Referent ist wirklich ein Spezialist auf diesem Gebiet“, resümierte die Zahnärztin Heike Naundorf aus Babenhausen. „Die Fortbildung war eine runde Veranstaltung und ich nehme einige hilfreiche Hinweise mit in die Praxis.“

Weiterhin empfahl der Mainzer Professor, in ausgewählten Fällen, die mechanische Wurzeloberflächeninstrumentierung durch adjuvante antimikrobielle Therapiemaßnahmen zu unterstützen, da diese bei tiefen Resttaschen und Furkationen allein oft nicht ausreicht. Eine Ergänzung der nicht-chirurgischen Standardtherapie ist die Behandlung mit dem Lokalantibiotikum Ligosan Slow Release von Kulzer, das den Wirkstoff Doxycyclin beinhaltet. Seine Anwendung ist unkompliziert: Es wird direkt in die betroffenen Taschen appliziert und muss nur einmal verabreicht werden. Durch den eingeschränkten Wirkungsbereich und die damit geringe systemische Doxycyclin-Belastung[2] ist das Risiko einer Resistenzbildung geringer[3] als bei der Gabe von systemischen Antibiotika. Eine Entfernung des Lokalantibiotikums nach der Behandlung ist zudem nicht notwendig. Dank dieser Eigenschaften wird eine kontrollierte Compliance sichergestellt. Darüber hinaus verbleibt Ligosan Slow Release zuverlässig am Wirkort und der Wirkstoff wird kontinuierlich über mindestens zwölf Tage hinweg in ausreichend hoher Konzentration freigesetzt[4].

„Den Tipp, die mechanische Parodontitistherapie mit adjuvanten antimikrobiellen Agenzien zu unterstützen, finde ich sehr hilfreich. Das werde ich in Zukunft noch stärker in Betracht ziehen. Je schneller meine Patienten genesen sind, desto besser“, so ein Zahnarzt aus Großostheim.

Rege Diskussionsrunde

Zum Abschluss seiner Präsentation sprach der Experte noch über die Furkationen: Sind diese als Folge von Parodontitis teilweise oder vollständig geöffnet, kann eine resektive Furkationstherapie indiziert sein. Die Indikation für dieses Verfahren hängt maßgeblich vom Grad des Wurzelbefalls ab. Nach dem Vortrag hatten die Teilnehmer bei einem kleinen Imbiss noch die Gelegenheit, sich auszutauschen und über das Gelernte zu diskutieren. Der Referent hatte zudem noch einige praktische Tipps in petto: „Bestellen Sie den Patienten acht Tage nach der Applikation des Ligosan Gels noch einmal zur Kontrolle ein. Dann können Sie überprüfen, ob das Lokalantibiotikum an Ort und Stelle verblieben ist und seine volle Wirkung entfaltet hat.“

Kulzer bietet in diesem Jahr weitere zahnärztliche Fortbildungen zu verschiedenen Themen an. Nähere Informationen zu Veranstaltungen erhalten Interessierte unter:

http://www.kulzer.de/zahnarztfortbildungen - external-link-new-window

Quellen

[1]Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von BZÄK und KZBV (Hg.), 2016. Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) – Kurzfassung. Abrufbar unter: www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/dms/Zusammenfassung_DMS_V.pdf.[2]Ratka-Krüger et al. (2005). Non-Surgical periodontal therapy with adjunctive topical doxycycline: a double-masked, randomized, controlled multicenter study. II. Microbio-logical results. 76(1): J Periodontol., 66-74 Microbiological Study on Resistancy Devel-opment.[3]Kim et al. Acta Odontologica Scandinavia. 2009; 67: 289-296 Systemic detection of doxycycline after local administration.[4]Kim TS et al, J Peridontol, 2002 Nov. 73 (11) 1285-91. Pharmacokinetic profile of a locally administered doxycycline gel on crevicular fluid, blood and saliva.

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