Parodontalbehandlung

Das "A und O" bei der täglichen Mundpflege

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Prophylaxe
Eine gute Mundpflege ist unabdinglich für eine erfolgreiche Parodontalbehandlung. Damit die häusliche Mundhygiene aber tatsächlich zu einem positiven Ergebnis führt, sind verschiedene Faktoren zu beachten – sie entscheiden über Erfolg und Misserfolg.

Oft stellt schon die Patientenmotivierung eine hohe Herausforderung dar. Geeignet sind vor allem gut erreichbare Ziele, welche in Teil- oder Annäherungsziele unterteilt werden. Immer wichtig: Feedback geben und loben, denn Feedback ist einer der stärksten Motivatoren überhaupt! Wichtig bei der Patientenkommunikation: Aktives Zuhören, Wertschätzung und Akzeptanz des Gegenübers. Bei Patienten mit Rezessionen, Implantaten oder behandelter bzw. bestehender Parodontitis hilft eine gute Schallzahnbürste, welche auch an schwer zugänglichen Stellen reinigen kann. Für die approximalen Zahnflächen muss das ausgewählte Produkt in Variante und Größe individuell an den Patienten angepasst werden.

Bei der Wahl des passendes Mundhygiene-Produktes gilt: Je größer der Interdentalraum, desto größer das Mittel der Wahl. Der Morphologie des Zahnes muss Rechnung getragen werden, d.h. bereits bei einem minimalen Rückgang der Gingiva ist eine Interdentalbürste effizienter, dies belegen mehrere Studien eindrucksvoll. Während einer Parodontalbehandlung und in den Wochen danach kann es zudem angebracht sein, die Interdentalbürsten mit Chlorhexidin-Gel anzuwenden. Für die Interdentalreinigung kann eine prophylaktische Applikation von Chlorhexidin auf die Interdentalbürste indiziert sein, um einer periimplantären Mukositis/Periimplantitis vorzubeugen. Bei älteren Patienten ist die Feinmotorik häufig eingeschränkt und der Speichelfluss durch Medikamenteneinnahme vermindert. Neben einer passenden Zahnputztechnik und einer genügenden Versorgung mit Fluoriden sind für die Zwischenraumreinigung einfach zu handhabende Mittel zu wählen. Die Technik und das Produkt sollte dem Patienten vor dem Spiegel gezeigt und mit ihm geübt werden, um die richtige Auswahl zu treffen. Dazu gilt: Ein Produkt, das optimal an orale Verhältnisse angepasst ist, vom Patienten aber nicht oder nur ungern genutzt wird, muss überdacht werden.

Existieren Alternativen zum erstinstruierten Mittel? Eine Studie von Abouassi zeigte, dass Dental Picks (z.B. TePe Easy Pick) von Patienten gut akzeptiert werden. Dies kann helfen, Patienten zur Interdentalhygiene zu motivieren und später, wenn sinnvoll, auf Interdentalbürsten umzusteigen. Auch sollten dem Patienten nicht mehr als zwei verschiedene Interdentalpflege-Produkte zugemutet werden. Regelmäßige Kontrolle bei den Recallterminen ist ein wesentlicher Bestandteil der optimalen Mundhygiene. Eine effektive Parodontaltherapie gelingt nur im Zusammenspiel mit allen beteiligten Personen. Eine professionelle, perfekt durchgeführte Behandlung führt nicht zum Erfolg, wenn der Patient keine adäquate Mundpflege betreibt. Individuelle (Re-)Motivierung und Feedback sind unabdingbarer Bestandteil der Therapie und ihres langfristigen Erfolges.

Zur Autorin

Christine Bischof machte 1980 ihr Diplom als Dentalhygienikerin an der Dentalhygiene Schule Zürich (DHSZ). Seitdem arbeitet sie in verschiedenen zahnärztlichen Praxen und war als Instruktorin an der DHSZ und als Schulleiterin am Prophylaxezentrum Zürich tätig. 2014 wurde sie von den Swiss Dental Hygienists zur Dentalhygienikerin des Jahres gewählt. Im gleichen Jahr begann Christine Bischof  ihre Selbstständigkeit im Bereich Fortbildung für Dentalhygienikerinnen (http://www.dentalberatungen.ch - external-link-new-window)

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