130 Fälle von Berliner Ärzten, die Corona verharmlosen
Seit März 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, wurden diese Fälle der Ärztekammer Berlin (ÄKB) gemeldet. Kammerpräsident Dr. Günther Jonitz sagte jetzt in einem Interview mit Radioeins: „Zum Teil werden im Wartezimmer Zettel verteilt, auf denen Corona verharmlost oder geleugnet wird. PCR-Tests werden infrage gestellt.“ Corona sei, so verkünden die Praxis-Inhaber, nur „mediale Panik“.
Jonitz nannte die Entwicklung dennoch "erschreckend wie furchtbar und beschämend gleichermaßen". „Bei 34.000 Ärzten in Berlin sind 130 Fälle seit März Gott sei Dank nur ein verschwindend kleiner Teil.“ Trotzdem bittet er darum, ähnliche Fälle den Ärztekammern zu melden.
Maskenverbote sind in Praxen nicht erlaubt
Die besagten Berliner Ärzte haben Post von ihrer Ärztekammer erhalten, zunächst geht es um die Bitte einer Stellungnahme. „Wenn der Arzt nur seine Skepsis zum Ausdruck gebracht hat, gibt es eine freundliche Belehrung“, erläutert Jonitz, „wir haben allerdings auch mehrere Fälle an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Berufsrechtlich drohen Bußgelder von bis zu 10.000 Euro.“ 20 Berliner Arztpraxen wurden wegen Patientengefährdung an das Gesundheitsamt gemeldet.
Ein Arzt gefährde damit die Gesundheit nicht nur seiner Patienten - sondern auch seine eigene. Auch dürften Ärzte keine politischen Botschaften aufhängen, hob Jonitz hervor. Die Arztpraxis sei kein Platz für politische Agitation, so Jonitz. So etwas wie Maskenverbote in Praxen seien zudem nicht erlaubt.
Auf die Frage, wie Jonitz auf eine Praxis reagieren würde, in der der geleugnet wird, dass es das Coronavirus gibt, sagt er: „Ich würde als Patient trotzdem Maske tragen – oder die Koffer packen und einen neuen Arzt suchen. Meinung zu verbreiten ist das eine, Lügen verbreiten das andere.“