34. Deutscher Krebskongress in Berlin

40 Prozent der Krebsfälle sind vermeidbar

LL
Immer mehr Menschen in Deutschland werden an Krebs leiden, warnt die Deutsche Krebshilfe, denn ein Drittel der Fälle sind inzwischen Lebensstil-bedingt. Gut 40 Prozent der Erkrankungen sind aber vermeidbar.

500.000 neue Krebsfälle pro Jahr – das sei eine „eine unerträglich hohe Zahl“ sagte Dr. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe auf dem 34. Deutschen Krebskongress in Berlin und forderte höhere Investitionen in die Krebsforschung.

Wenig Alkohol, kein Übergewicht und viel Bewegung senken das Risiko

Mit Maßnahmen der Krebsprävention, wie etwa mehr Bewegung, ausgewogenerer Ernährung und überwiegendem Verzicht auf Genussmittel wie Tabak und Alkohol könnten bis zu 40 Prozent der Krebsfälle vermieden werden, lautet Pleitgens Botschaft. Die mangelnde Gesundheitskompetenz dagegen könnte für den Staat auf lange Sicht sehr teuer werden.

Gerade das Risiko für besonders häufig auftretende Krebsarten wie Haut-, Lungen-, Darm- und Brustkrebs kann durch einen gesunden Lebensstil deutlich gesenkt werden., wie auch eine Studie der Harvard Medical School in Boston zeigt: So könnte durch Nichtrauchen, wenig Alkohol, kein Übergewicht und viel Bewegung auch die Sterberate aufgrund von Krebs mindestens halbiert werden.

Der Kampf gegen die Krebsneubildungen soll mit dem gesamtgesellschaftlichen Ansatz eines neuen Präventionsgesetzes verstärkt werden. Vor allem Ernährung und Bewegung werden hier noch einmal mehr in den Fokus gerückt. So können sich Bürger ab Mitte dieses Jahrs über ein von der Bundesregierung angebotenes Portal unabhängig informieren und somit erfahren, was sie präventiv tun können.

Forscher und Ärzte müssen besser kommunizieren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte, der onkologischen Forschung in Zukunft noch mehr Nutzungsmöglichkeiten von Gesundheitsdaten zuzuteilen. Im Rahmen der Regeln zur Nutzung von Vorsorgedaten in Europa sieht er die Chance, dass alle EU-Mitgliedsstaaten von der europäischen Perspektive profitieren können.

Ein markantes Problem sei das Defizit bei der Vernetzung innerhalb der Forschungsstrukturen. Um den Krebs zu bekämpfen, müsse außerdem die „vitale Kommunikation von Forschern und Ärzten“ international stärker ausgebaut werden, fügte Pleitgen hinzu.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.