75 Prozent der Apotheker haben Zukunftsängste
Drei Viertel der Apotheker haben derzeit Zukunftsängste. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag dieser Wert sogar bei 80 Prozent. Dies ist ein Ergebnis des „Apothekenklima-Index 2020“, den die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) jetzt vorgestellt hat.
Für den Index werden seit 2016 jedes Jahr bundesweit 500 Apothekeninhaber nach ihrer wirtschaftlichen Situation befragt. Die Umfrage fand im Juli 2020 statt und spiegelt somit die Situation nach der ersten Pandemiewelle und vor Verabschiedung des Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetzes wider.
Apothekensterben setzt sich fort
Apothekensterben setzt sich fort
„Die Stimmung in den Apotheken bleibt in diesen wechselvollen Corona-Zeiten von großer Skepsis geprägt. Mit einer stärkeren Aufhellung wird wohl erst zu rechnen sein, wenn das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz seine positive Wirkung entfaltet, pharmazeutische Dienstleistungen etabliert sind und das E-Rezept in geordneten Bahnen eingeführt ist“, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.
Gefahr aus den USA: Amazon Pharmacy
In der vergangenen Woche ereilte die Apotheker eine Hiobsbotschaft aus den USA: Das US-Versandhaus Amazon plant, mit „Amazon Pharmacy“ einen eigenen Apothekendienst in den USA zu etablieren. Im Jahr 2018 hatte Amazon die Online-Apotheke „PillPack“ übernommen und seitdem an diesem Projekt gearbeitet. Der Konzern hat sich bereits die Namensrechte in einigen Ländern gesichert und plant länderweise die weltweite Expansion. Deutsche Apotheker fürchten nun nicht mehr nur die Konkurrenz von Groß-Onlineapotheken, sondern auch die aus den USA.
Apothekendichte: Deutschland unter EU-Durchschnitt
Apothekendichte: Deutschland unter EU-Durchschnitt