8 Millionen Tonnen mehr Plastikmüll durch die Pandemie
Bis zum 23. August 2021 sind demnach weltweit mehr als acht Millionen Tonnen Plastikmüll im Zusammenhang mit der Pandemie entstanden, von denen mehr als 25.000 Tonnen in die Weltmeere gelangt sind, berichtet die Chinesische Akademie der Wissenschaften.
Sie hat vier Kategorien von Quellen betrachtet: von Krankenhäusern erzeugte medizinische Abfälle, Virustest-Kits, von Anwohnern verwendete PSA und Online-Einkaufsverpackungen.
"Der größte Teil des Plastiks stammt aus medizinischen Abfällen, die in Krankenhäusern anfallen, und übertrifft den Beitrag von persönlicher Schutzausrüstung und Verpackungsmaterial aus Online-Shops bei Weitem", stellen die Forscher fest. Diese Abfälle stellen demnach ein langfristiges Problem für die Meeresumwelt dar, weil die verwendeten Kunststoffe so langlebig sind, und lagern sich hauptsächlich an Stränden und in Küstensedimenten ab.
Mit Stand vom 23. August 2021 wird die gesamte überschüssige Menge an nicht ordnungsgemäß behandelten Kunststoffabfälle (MMPW), die während der Pandemie entsteht, auf 4,4 bis 15,1 Millionen Tonnen geschätzt. Der Großteil (87,4 Prozent) dieser überschüssigen Abfälle stammt aus Krankenhäusern.
Nur 7,6 Prozent des Mülls sind PSA von Privatpersonen
Zwar führte die Zunahme des Online-Einkaufs auch zu einer erhöhten Nachfrage nach Verpackungsmaterial. Die Wissenschaftler stellten jedoch fest, dass Verpackungen und Testkits nur geringe Mengen an Kunststoffabfällen verursachen, nämlich nur 4,7 beziehungsweise 0,3 Prozent. Die Verwendung von PSA durch Privatpersonen macht demnach nur 7,6 Prozent des gesamten Abfallüberschusses aus. Dennoch gehen andere Forscher in einem aktuellen Bericht davon aus, dass im Jahr 2020 insgesamt 1,56 Millionen Gesichtsmasken in die Ozeane gelangten.
Fördert Der Plastikmüll im Meer die Verbreitung des Virus?
Meeresorganismen und Tiere können sich in COVID-19-Müll verheddern, sich darin verfangen und ihn verschlucken, was sogar zum Tod führen kann (19, 20). Der Plastikmüll könnte auch die Invasion von Arten und den Transport von Schadstoffen, einschließlich des COVID-19-Virus, erleichtern.
Die Foscher machen darauf aufmerksam, dass ihre Schätzung der pandemiebedingten Freisetzung von MMPW mit erheblichen Unsicherheiten behaftet ist.
Yiming Peng et al., „Plastic waste release caused by COVID-19 and its fate in the global ocean”, Proceedings of the National Academy of Sciences Nov 2021, 118 (47) e2111530118;DOI: 10.1073/pnas.2111530118