Diskussionen um steigende Kosten und Preise

Ärzte fordern Solidaritätsbonus für MFA

pr
Einen Solidaritätsbonus für Medizinische Fachangestellte (MFA) hat die Ärzteschaft gefordert. Die aktuelle Diskussion um steigende Energiekosten und Preise betreffe auch Praxen und deren Personal.

Die aktuelle Diskussion um die Abfederung der stark steigenden Energiepreise und der allgemeinen Kosten konzentriere sich viel zu sehr auf die großen Unternehmen. Aber auch kleinere Arbeitgeber, wie beispielsweise Arztpraxen und deren Mitarbeiter, litten unter der hohen Inflation, betonte Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Wenn die Politik hier nicht gegensteuere, drohten im schlimmsten Fall Einschränkungen bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung.

Viele Praxisinhaber wären sicher gern bereit, ihre MFA in diesen schwierigen Zeiten durch Bonuszahlungen zu unterstützen, erklärte Reinhardt weiter. Gleichzeitig müssten sie selbst aber gerade starke Einbußen verkraften. Es sei an der Zeit, dass die Politik Verantwortung übernehme und einen MFA-Solidaritätsbonus beschließe, forderte er. Dieser könne über die Arztpraxen an die Mitarbeiter weitergeben werden.

Vergütung kann Kostensteigerungen nicht ausgleichen

Der BÄK-Präsident verwies darauf, dass auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aufgrund der jüngsten Entwicklungen unverschuldet unter besonderem wirtschaftlichem Druck stünden. So träfen im Gesundheitswesen die hohen Kostensteigerungen auf reglementierte Preise, weshalb diese nicht mehr über die reguläre Vergütung ausgeglichen werden könnten. Die Punktwertsteigerung von zwei Prozent, die der Erweiterte Bewertungsausschuss für das kommende Jahr beschlossen habe, bleibe deutlich hinter der Inflation zurück.

Das könnte zudem dazu führen, dass Ärztinnen und Ärzte unter wirtschaftlichem Druck Praxismitarbeiter entlassen müssen, warnte auch Erik Bodendieck, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten. „Das träfe dann mit den MFA gerade diejenigen, die in den letzten Jahren einen enormen Beitrag zur Bewältigung der Coronapandemie geleistet haben. Nachdem die Politik ihnen schon den Coronabonus verwehrt habe, düpiere sie diese systemrelevante Berufsgruppe ein weiteres Mal”, kritisierte er.

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