Angestellte Ärzte verdienten oft mehr als ihre niedergelassenen Chefs

Ärztegenossenschaft Nord beobachtet Unwuchten

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Politik
Angestellte Ärztinnen und Ärzte hätten im ambulanten Sektor häufig einen höheren Stundenlohn als ihre niedergelassenen Chefs, meint die Ärztegenossenschaft Nord und fordert die Entbudgetierung aller Fachgruppen.

Die Ärztegenossenschaft Nord hat begrüßt, dass die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) unter Vorsitz von Prof. Kerstin von der Decken (CDU), Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein, die ambulante Versorgung auf die Agenda gesetzt hat, kommentierte der Vorsitzende der Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord), Dr. Svante Gehring, die Beschlüsse der jüngsten GMK in Lübeck-Travemünde.

Genug von Experten, die aus dem Elfenbeinturm heraus Empfehlungen geben

Die äg Nord hoffe nun, dass die AG, die die Maßnahmen zur Sicherstellung der ambulanten und sektorenübergreifenden Versorgung erarbeiten soll, auch Fachleuten vor Ort eine Stimme gibt. „Wir haben genug von Expertenkommissionen, die aus dem Elfenbeinturm heraus Empfehlungen geben, die an jeder Realität vorbeilaufen“, so Gehring weiter.

Er beschreibt die von ihm beobachtete Unwucht im System so: „Heute verdienen angestellte Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Sektor umgerechnet häufig einen höheren Stundenlohn als ihre Chefs, die aber als Niedergelassene weiter in der Vollverantwortung für die Versorgung, das Personal, die Kostenseite und die Abläufe in ihren Praxen stehen!“

Die Entbudgetierung aller Fachgruppen ohne neue Bürokratie und eine aufzustockende, angemessene Leistungshonorierung seien daher unbedingte Voraussetzungen zur Sicherstellung einer wohnortnahen ambulanten und sektorenübergreifenden Versorgung. Diese Honororanpassung sei lange überfällig und müsse ambulanten und klinischen Sektor auf Augenhöhe bringen.

Man könne die ambulante Versorgung nur aufrechterhalten und unternehmerisch agieren, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies hergeben, bekräftigte auch Dr. Axel Schröder, stellvertretender Vorsitzender der äg Nord. Das klare Bekenntnis der Ministerin zu inhabergeführten und freiberuflich selbstständigen Praxen und Medizinischen Versorgungszentren sei da das richtige Zeichen.

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