Krieg in der Ukraine

Ärzteorganisation verurteilt Angriff Russlands

pr
„Nein zum Krieg“ sagt die ärztliche Friedensorganisation IPPNW – und verurteilt den völkerrechtswidrigen russischen Militärangriff auf die Ukraine auf das Schärfste. Sie warnt: Die Angriffe könnten katastrophale Folgen haben.

Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, sich gegenüber der russischen Regierung für die sofortige Einstellung aller militärischen Aktivitäten, den Rückzug aller Truppen und eine Rückkehr zu Verhandlungen einzusetzen. Sie sehe eine diplomatische Lösung als immer noch möglich und fordere alle Seiten auf, nicht weiter zu eskalieren. Es müsse über einen sofortigen Waffenstillstand verhandelt werden.

Die Situation sei für die Menschen in der Ukraine extrem traumatisierend, erklärte die IPPNW-Vorstandsvorsitzende Dr. Angelika Claußen. Es werde unmittelbare Kriegsopfer geben. Die medizinische Versorgung im Land sei gefährdet. Die Sanktionen würden vor allem die russische Zivilbevölkerung stark treffen, warnte sie.

„Wir befürchten, dass Sanktionen, weitere NATO-Truppenverlegungen und Militärmanöver sowie Waffenlieferungen die Situation weiter eskalieren", so Claußen weiter. "Das könnte zu einer Destabilisierung und einem humanitären Desaster führen. Wir fordern alle Seiten auf, wieder auf Dialog zu setzen.“

Militärangriffe könnten zu Reaktorunglück führen

Die IPPNW weist zudem auf die Gefahren hin, die von den 15 Atomkraftwerken an vier Standorten in der Ukraine durch Militärangriffe ausgehen: „Selbst wenn die Reaktorstandorte, die 50 Prozent des ukrainischen Strombedarfs decken, nicht direkt in der Konfliktzone liegen, könnten Militärangriffe katastrophale Folgen haben – durch die Zerstörung von Infrastruktur oder Stromausfällen steigt auch die Gefahr eines Reaktorunglücks. Der Tschernobyl-Reaktor und die Sperrzone sind potenziell gefährdet.“

Unterdessen meldet die Caritas, sie habe bereits seit Wochen Vorbereitungen getroffen, Evakuierungspläne ausgearbeitet und ihre Mitarbeitenden auf den Kriegsfall vorbereitet. So würden nicht nur in der Ostukraine die Hilfen insbesondere für Alte, Kranke, Kinder und Jugendliche intensiviert.

Caritas hat Feldküchen und Notunterkünfte vorbeireitet

Auch im Rest des Landes habe sich die Organisation auf etwaige Notlagen eingestellt. In der Westukraine, in Städten wie Chmelnezkyj, Iwano-Frankiwsk, Ternopil und Lwiw bereite man sich darauf vor, Binnenvertriebene aufzunehmen und deren Versorgung sicherzustellen. Vorbereitet seien Feldküchen, Notunterkünfte und die psychologische Unterstützung für kriegstraumatisierte Menschen, die beispielsweise ihre Häuser verlassen müssten.

CARE sorgt sich vor allem um die Lage von Frauen und Mädchen

Auch die Hilfsorganisation CARE warnt: Die Eskalation des Konflikts werde verheerende Auswirkungen auf die zivile und öffentliche Infrastruktur, wie Wasser, Strom, Verkehr, Märkte und Banken, haben. Die Bewegungsfreiheit der Menschen werde sich weiter einschränken. Auch das kalte Winterwetter und die Pandemie bedeuteten eine große Herausforderung. CARE sorgt sich vor allem auch um die Situation von Frauen und Mädchen. Sie seien in Konflikten besonders gefährdet, wenn es um geschlechtsspezifische Gewalt, Ausbeutung und unzureichenden Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitsdiensten gehe, so die Organisation.

Bei zahlreichen weiteren Hilfsorganisationen in Deutschland und weltweit sind in zwischen Hilfsaktionen und Spendenaufrufe für die Ukraine angelaufen.

"Deutschland muss sich vorbereiten"

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