Medizin

Akute Lungenembolie schwer zu diagnostizieren

Christine Vetter
Nachrichten
Diagnostik und Therapie der akuten Lungenembolie sind eine medizinische Herausforderung. Das dokumentiert eine aktuelle Untersuchung bei 170 Patienten mit Lungenembolie am Klinikum Lippe-Detmold.

Der Schweregrad der Erkrankung wurde entsprechend den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) erfasst. Demnach wiesen 81 Patienten eine Lungenembolie mit niedrigem, 70 eine mit mittlerem und 19 eine mit hohem Risiko auf. Die Krankenhaussterblichkeit lag im Mittel bei zehn Prozent, sie war mit 58 Prozent besonders hoch in der Gruppe der Hochrisikopatienten.

Hohe Hospitalmortalität

„Die hohe Hospitalmortalität in der Hochrisikogruppe sollte Anlass sein, durch eine frühzeitige Diagnose, aggressive Therapiestrategie und verbessertes klinisches Monitoring die Letalität zu senken“, berichtete Studienautor Dr. Ralf Felgendreher auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Düsseldorf. Ein  wichtiger Schritt hierzu ist aus seiner Sicht, früher an die Möglichkeit einer akuten Lungenembolie zu denken und rascher entsprechende diagnostische Maßnahmen zu ergreifen.

Therapie gemäß Mortalitätsrisiko

Die Therapie der akuten Lungenembolie orientiert sich nach seiner Darstellung am Mortalitätsrisiko. Patienten mit hohem Risiko erhielten dabei zunächst unfraktioniertes oder niedermolekulares Heparin. „Nach Zulassung der neuen direkten Antikoagulantien Dabigatran, Rivaroxaban und Apixaban wurden bei Patienten mit niedrigem oder mittlerem Risiko zunehmend auch diese Gerinnungshemmer verabreicht“, erläuterte Felgendreher. Dies war in der Erhebung bei 27 Prozent der Patienten der Fall. 

Eine medikamentöse Auflösung der Blutgerinnsel mittels systemischer intravenöser Fibrinolyse wurde bei 21 Prozent der Patienten in der Hochrisikogruppe durchgeführt, in der Gruppe mit mittlerem Risiko geschah dies bei nur 1,4 Prozent. 

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