Alle Jahre wieder

In der zahnärztlichen Praxis können auch allgemeinmedizinische Notfälle auftreten, die mit der Behandlung in Zusammenhang stehen können, wie zum Beispiel eine Fremdkörperaspiration oder eine allergische Reaktion. Aber auch losgelöst davon können Notfälle durch bereits bestehende Vorerkrankungen entstehen. Aktuelle Studienergebnisse aus Großbritannien zeigen, dass rund alle ein bis zwei Jahre ein Notfall in einer zahnärztlichen Praxis auftritt. Am häufigsten scheint die vasovagale Synkope zu sein, gefolgt von Synkopen unklarer Ursache und Hypoglykämien.

Die Forschenden untersuchten sowohl die Prävalenz medizinischer Notfälle in Zahnarztpraxen im ganzen Vereinigten Königreich sowie auch die Sicherheit der Zahnärzteschaft und Mitarbeitenden im Umgang damit. Anhand eines Online-Fragebogens beantworteten insgesamt 400 Personen die Fragen, die sich auf den Zeitraum vor Beginn der Pandemie bezogen. Rund 56 Prozent der Umfrage-Teilnehmer waren Zahnärztinnen und Zahnärzte, rund 6 Prozent Fachzahnärzte und die übrigen Personen waren Dentalhygienikerinnen. Die Autoren erklärten, dass in anderen Studien Angina pectoris häufig unter den drei am häufigsten auftretenden Notfällen genannt wurde, während sich die vasovagale Synkope und die Hypoglykämie mit anderen Studien decken.

Die häufigsten Notfälle in zahnmedizinischen Praxen sind der Untersuchung zufolge die vasovagale Synkope, gefolgt von einer Synkope unbekannter Ursache und einer Hypoglykämie. Die Krankheitsbilder traten durchschnittlich alle 1,59, 1,64 beziehungsweise 8,26 Jahre auf. Die meisten der Befragten (89 Prozent) besuchten einmal jährlich eine Notfall-Schulung. Die meisten Zahnärztinnen und Zahnärzte fühlten sich bei dem Notfall-Management wohl. „Generell wurde unter den Zahnärzten eine positive Einstellung gegenüber medizinischen Notfällen in Bezug auf Diagnose, Management, Durchführung von Notfallmaßnahmen und Interpretation der Vitalzeichen festgestellt“, lautet das Fazit von Sin et al. [2023].