MB-Barometer zur Corona-Krise

Angestellte Ärzte für Rückkehr zur Regelversorgung

von pr/pm
Politik
Mehr als zwei Monate nach Beginn der Corona-Krise wollen mehr als zwei Drittel der angestellten Ärztinnen und Ärzte, dass nun wieder mit der Regelversorgung in den Krankenhäusern und anderen Bereichen des Gesundheitswesens begonnen wird.

Gleichzeitig befürchtet eine knappe Mehrheit der Ärzte, dass es im weiteren Verlauf der Pandemie doch noch zu einer Überforderung des Gesundheitswesens kommen könnte.Das geht aus dem neuen MB-Barometer hevor, einer Online-Befragung des Marburger Bundes (MB) bei mehr als 8.700 Ärzten.

Die befragten Ärzte sprechen sich dafür aus, das Hochfahren mit der notwendigen Umsicht vorzunehmen, um genügend Kapazitäten für die Intensivmedizin bereit zu halten.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten (57,2 Prozent) gab an, dass das Arbeitsaufkommen seit Beginn der Corona-Krise abgenommen hat. Bei etwa einem Viertel (25,1 Prozent) ist es gleichgeblieben und bei 17,7 Prozent ist es gestiegen.

Zehn Prozent der Befragten machen Kurzarbeit

Zehn Prozent der Befragten sind der Umfrage zufolge von Kurzarbeit betroffen, bei 90 Prozent ist das nicht der Fall. Die meisten der von Kurzarbeit betroffenen Ärztinnen und Ärzte (54 Prozent) arbeiten in Rehakliniken, rund ein Drittel (32 Prozent) im ambulanten Bereich. Bei zwei Drittel (64 Prozent) der Ärztinnen und Ärzte in Kurzarbeit wurde die Arbeitszeit um bis zu 50 Prozent des üblichen Umfangs reduziert. Rund 17 Prozent der von Kurzarbeit Betroffenen müssen vorerst gar nicht zur Arbeit erscheinen (Kurzarbeit null).

Die Ärzte hätten ja auch anderweitig eingesetzt werden können

„Aus unserer Sicht ist der Befund bemerkenswert", sagt dieMB-Bundevorsitzende Dr. Susanne Johna. "Es handelt sich ja um Ärztinnen und Ärzte, die in der Krise auch anderweitig hätten eingesetzt werden können, um beispielsweise den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu unterstützen. Auch der Abbau von Überstunden ist Kurzarbeit vorzuziehen. Aus unseren regelmäßigen Mitgliederumfragen wissen wir, dass angestellte Ärztinnen und Ärzte pro Jahr etwa 65 Millionen Überstunden leisten.“

Dass eine Mehrheit der Ärzte weniger Arbeit als üblich hatte, liege daran, dass seit Mitte März kaum noch planbare Operationen in den Krankenhäusern stattgefunden haben, auch das Notfallgeschehen sei zurückgegangen, erläutert Johna weiter. Gleichzeitig mussten weniger COVID-19-Patienten in den Kliniken behandelt werden als zunächst befürchtet.

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