Anlasslose Tests verschwenden unnötig Ressourcen
Die von der Landespolitik versprochenen SARS-CoV-2-PCR-Tests zur Aufhebung des Beherbergungsverbots bringen fachärztliche Labore erneut an Kapazitätsgrenzen, rügen die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM).
„Seit dem Beschluss der Ministerpräsidenten der Länder zum Beherbergungsverbot, das in einigen Bundesländern mit einen negativen SARS-CoV-2-PCR-Test umgangen werden kann, hat die Inanspruchnahme dieser Tests in Berlin und anderen Hotspots seit Freitag sprunghaft zugenommen“, berichtet der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller. Dies gelte nicht nur für Berlin, sondern für alle ähnlich betroffenen Städte und Ballungsräume.
Anlassloses Testen bringt nichts
Viele der rund 13 Millionen Menschen aus Risikogebieten versuchten nun, durch das „Freitesten“ ihren Herbsturlaub zu retten. „Dadurch wird bei ohnehin stark ausgelasteten Laborkapazitäten das Testen von Infizierten, Kontaktpersonen und vulnerablen Gruppen noch deutlich erschwert, weil die Testressourcen für diese anlasslosen, inländischen Urlaubsreisetests verwendet werden“, erklärt Evangelos Kotsopoulos, Vorstand im ALM e.V.
Knappe Ressourcen werden unnötig verschwendet
„Aus der Vergangenheit des anlasslosen Testens im Sommer wissen wir, dass es keinerlei Evidenz für die Wirksamkeit einer solchen Strategie gibt“, stellt Dr. Michael Müller mit Verweis auf entsprechende Aussagen des Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen.
Ohnehin schon knappe Ressourcen würden unnötig verschwendet: „Die Zeitspanne von 24 Stunden für kritische Tests und von 48 Stunden für die Urlaubsreisetests kann vor diesem Hintergrund zunehmend weniger eingehalten werden“, verdeutlicht Müller.
SARS-CoV2-PCR-Tests
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