apoBank rechnet mit steigenden Arzteinkommen
Für 2012 will die Bank ihren 100.000 Mitgliedern - vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung - vier Prozent Dividende ausschütten, sagte Vorstandssprecher Herbert Pfennig zur Bilanzvorstellung der auf Heilberufler spezialisierten Genossenschaftsbank. Für das laufende Jahr plane die Bank ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. "Wir reden nicht mehr über die Krise - aber wir werden sie nie vergessen", sagte Pfennig dem "Handelsblatt".
Die apoBank hat 2012 einen Jahresüberschuss in Höhe von 45,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Damit hat sie das Vorjahresergebnis übertroffen, 2011 waren es noch 43,1 Millionen Euro.
Mehr Kunden
Grundlage des guten Geschäftsergebnisses sei die in 2012 die positive Entwicklung des Kerngeschäfts der Bank gewesen: So konnte man die Kundenanzahl auf rund 365.000 steigern (2011: 359.900). Darüber hinaus habe die Bank erneut Darlehen in Höhe von mehr als vier Milliarden Euro für Existenzgründungen, Praxis- und Apothekeninvestitionen sowie private Vorhaben vergeben. Pfennig zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis.
Geplant ist, 2013 in den weiteren Aufbau spezialisierter Beraterkapazitäten und die Qualifikation ihrer Mitarbeiter zu investieren. Gleichzeitig will die Bank die 2012 eingeleiteten "weiteren Maßnahmen zur Optimierung der Kostenstruktur umsetzen." Die Belegschaft schrumpfte von auf 2.360 (2011: 2.470) Mitarbeiter, bis 2014 plant man jedoch einen "deutlichen Ausbau der Beraterkapazitäten".
Vor dem Hintergrund der von Pfennig als schwierig bezeichneten Rahmenbedingungen im Bankensektor erwartet die Bank, dass sich in 2013 der Wettbewerb und die anhaltende Niedrigzinsphase "deutlich zulasten der Erträge“ auswirkten. Zudem rechnet sie aufgrund der Umstrukturierungskosten mit einem Anstieg beim Verwaltungsaufwand. Insgesamt plant die Bank 2013 einen Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau zu erzielen, der eine kontinuierliche Dividendenzahlung und die Stärkung der Rücklagen ermöglicht.
Weniger toxische Papiere
Das für die Bank relevante Teilportfolio der strukturierten Finanzprodukte wurde auf aktuell 1,8 Milliarden Euro reduziert. "Wir haben alle griechischen, ungarischen und isländischen Engagements der Bank vollständig eliminiert“, so Dr. Thomas Siekmann, Verantwortlicher für das Ressort Finanzen und Controlling. Die Länderrisiken in italienischen und spanischen Anlagen aus dem Altbestand habe man reduzieren können; ein direktes Staatsrisiko in den südeuropäischen EU-Staaten bestehe gegenüber Italien.
Das Geschäftsjahr 2012
Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschaftete die apoBank einen Zinsüberschuss in Höhe von 694 Millionen Euro, der 7,3 Prozent über dem Vorjahreswert lag (2011: 646,7 Millionen Euro). Der Anstieg resultiert laut apoBank vor allem aus dem Kreditgeschäft sowie aus Absicherungsmaßnahmen, die die Bank gegen Niedrigzinsphasen getroffen hat.
Der Provisionsüberschuss verfehlte mit 116,2 Millionen Euro das Vorjahresniveau (2011:119,1 Millionen Euro). Die Bank sieht vor allem die anhaltende Zurückhaltung der Privatanleger aufgrund der EU-Schuldenkrise als Ursache.
Der Verwaltungsaufwand der Bank hat sich auf 479,7 Millionen Euro reduziert (2011: 485,4 Millionen Euro).
Das operative Ergebnis, also das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, lag mit 324,1 Millionen Euro um 15,6 Prozent über dem Vorjahreswert (2011: 280,4 Millionen Euro).
Die Risikokosten und Vorsorgemaßnahmen für Finanzinstrumente und Beteiligungen gingen 2012 um 26,3 Prozent auf 92,1 Millionen Euro zurück (2011: 125 Millionen Euro). Die Risikokosten und Vorsorgemaßnahmen für das Kundenkreditgeschäft lagen mit 81,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (2011: 65,1 Millionen Euro).
Der Risikoabbau bei den strukturierten Finanzprodukten aus dem Altbestand wurde fortgesetzt. Hier wurde das Volumen auf 1,8 Milliarden Euro (2011: 3 Milliarden Euro) reduziert. Damit einhergehend steigerte die Bank die Eigenmittelquote auf 14,4 Prozent (2011: 13 Prozent) und die Kernkapitalquote auf 10,4 Prozent (2011: 8,5 Prozent).