Pilotprojekt "Zahnarztpraxis der Zukunft"

apoBank und ZA vermieten schlüsselfertige Zahnarztpraxis

sg
Praxis
Mitte Sommer ist es soweit: Dann wird eine junge Zahnärztin als Mieterin in einer komplett eingerichteten Praxis arbeiten, die ihr die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und die Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft (ZA eG) in Düsseldorf-Lörick schlüsselfertig zur Verfügung stellen.

Die apoBank und die ZA eG in Düsseldorf haben in der Ende 2018 gegründeten Tochtergesellschaft "Zahnpraxis der Zukunft" (ZPdZ) ein Modell für eine Zahnarztpraxis entwickelt, in der junge Zahnärzte die Arbeit in der Selbstständigkeit ohne hohen Investitionsaufwand ausprobieren können.

Der Zahnarzt kann schlüsselfertige Räumlichkeiten anmieten

Das Konzept, das heute in Düsseldorf vorgestellt wurde, sieht vor, als Zahnarzt schlüsselfertige Räumlichkeiten, digital in der Ausstattung und den Prozessabläufen, anzumieten. Es besteht die Option, administrative Dienstleistungen wie etwa Abrechnung, Teamschulungen oder IT-Leistungen hinzuzukaufen.

Niederlassung und Abgabe auf die softe Tour

Im Sommer 2019 soll die erste Zahnpraxis dieser Art mit sechs Behandlungseinheiten inklusive Prophylaxe im Düsseldorfer Stadtteil Lörick eröffnet werden. Angesichts des Trends, dass jüngere Zahnärzte immer mehr in Verbünden arbeiten wollen, während es älteren Zahnmedizinern immer weniger gelingt, ihre Räumlichkeiten an den Nachwuchs zu veräußern, müsse man "Zahnpraxis neu denken", sagte Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik bei der apoBank. Mit dieser Modellpraxis ZPdZ habe man einen Prototyp geschaffen, der helfen könne, die Zukunft zu gestalten.

Mit dem Zukauf von Dienstleistungen könnten etwa jüngere Zahnärzte, die bislang in Anstellung gearbeitet haben, sich mit ihrer Zulassung ganz auf die Arbeit mit den Patienten konzentrieren und die Administration einer Praxis auslagern. In dieser Testphase könnten sie in Ruhe überlegen, ob sie sich nicht doch niederlassen möchten. Auch hierbei unterstützt das Projekt, etwa in Form von Coaching in den Bereichen BWL oder Führungsstil.

Das ZvO-Pilotprojekt in Westfalen-Lippe

Dass das Modell auch als eine Art sanfte Praxisabgabe gedacht ist, erläuterte Dr. Andreas Janke, Zahnarzt und Vorstandsvorsitzender der ZA eG. Altzahnärzte, die mittelfristig in den Ruhestand gehen möchten, zwar ein eingespieltes Praxisteam und treuen Patientenstamm haben, aber in einer veralteten Praxis arbeiten, könnten besser einen Nachfolger finden. "Hier übernimmt die ZPdZ die Praxisräume und koordiniert Umbau sowie Modernisierung", so Janke.

Altzahnärzte stehen Jungzahnärzten als Mentoren zur Seite

Die ZPdZ ist auch bei der Nachfolgersuche behilflich. Der angehende Neuchef wird in die Praxis integriert: "Die ZPdZ etabliert moderne Prozesse und digitale Lösungen, so wird die Praxis optimiert." Zudem stünden so die erfahreneren Altzahnärzte den Jungzahnärzten als Mentoren zur Seite. Ziel von ZPdZ sei es unter anderem, inhabergeführte Praxisstrukturen entgegen aktueller Industrialisierungs- und Kapitalisierungstendenzen von investorengetriebenen Z-MVZ zu fördern.

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