Apotheker starten Postkartenaktion
Neben dem zunehmenden Fachkräftemangel beklagen diese vor allen Dingen Lieferengpässe bei Medikamenten. Die Postkartenaktion soll dazu beitragen, den politischen Druck auf die Regierung zu erhöhen. Dazu wollen die knapp 18.000 Apotheken in dieser Woche etwa 1,8 Millionen Postkarten an ihre Patienten aushändigen.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening erklärt den Ablauf der Aktion: „Auf den Karten haben die Menschen die Gelegenheit, kurz und individuell festzuhalten, warum sie ihre Apotheke vor Ort brauchen. Wir werden die Karten einsammeln, die gesammelten Aussagen der Öffentlichkeit präsentieren und die Postkarten an die Bundesregierung weitergeben.“
Patienten zu Wort kommen lassen
Der bundesweite Protesttag der Apothekerschaft am 14. Juni habe gezeigt, wie groß die Not im Berufsstand sei, meldet die ABDA anlässlich des Starts der Postkartenaktion. Im ganzen Land seien die Apothekenteams auf die Straße gegangen, um der Politik zu signalisieren, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung in Gefahr sei.
Immer weniger Apotheken
Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist laut ABDA weiter rückläufig. Ende Juni 2023 gab es bundesweit noch 17.830 Apotheken und damit 238 weniger als zum Jahresende 2022. Der Rückgang sei somit größer als im ersten Halbjahr 2022, als ein Minus von 205 Apotheken verzeichnet worden sei. Im ersten Halbjahr 2021 waren es nach Angaben des Apothekenverbands 162 Apotheken weniger gewesen.
„Eine wichtige Botschaft, die wir an diesem Tag mitgenommen haben, war der riesige Zuspruch der Bevölkerung“, sagt Overwiening. „Die Menschen in diesem Land brauchen ihre Apotheke vor Ort — für unsere Protestmaßnahmen zeigten die Patientinnen und Patienten großes Verständnis.“ Mit der Aktion wolle man sie nun direkt zu Wort kommen lassen.
