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Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten

Aspirin senkt Rezidivrisiko bei bestimmten Darmkrebspatienten

br
Medizin
Die DGVS macht auf eine schwedische Studie aufmerksam, in der die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin über drei Jahre hinweg das Rückfallrisiko bestimmter Darmkrebspatienten nahezu halbierte.

Bereits seit Längerem ist die krebspräventive Wirkung von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Dem Portal darmkrebs.de zufolge existiert bereits „eine Fülle von Daten, die nahelegen, dass dieser Wirkstoff die Entstehung von Darmkrebs verhindern könnte. Schon die tägliche Einnahme einer niedrigen Dosis von nur 75 bis 100 Milligramm über einige Jahre hinweg, scheint die Zahl an Erkrankungs- und Sterbefällen deutlich zu senken.“

Darüber hinaus gibt es vielversprechende Studien, die auch eine Wirkung gegen Metastasen nahelegen. Gut untersucht ist das inzwischen beim kolorektalen Karzinom. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e.V. hat nun in einer Mitteilung auf eine Anfang 2025 veröffentlichte Studie hingewiesen, in der gezeigt werden konnte, dass besonders Patienten mit einer genetischen PIK3CA-Mutation von der präventiven Wirkung von Aspirin profitieren könnten.

Drei-Jahres-Rezidivrate betrug unter Aspirin nur 7,7 Prozent

In der doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie mit Patienten mit Rektumkarzinom im Stadium I, II oder III oder Kolonkarzinom im Stadium II oder III mit somatischen Veränderungen in Genen des PI3K-Signalwegs wurden die Teilnehmer im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten über drei Jahre einmal täglich entweder 160 mg Aspirin oder ein entsprechendes Placebo.

Im Ergebnis betrug die geschätzte kumulative Drei-Jahres-Rezidivrate 7,7 Prozent unter Aspirin und 14,1 Prozent unter Placebo. Das geschätzte krankheitsfreie Überleben nach drei Jahren betrug 88,5 Prozent unter Aspirin und 81,4 Prozent unter Placebo.

In der mit Aspirin behandelten Gruppe traten mehr Nebenwirkungen auf. „Insgesamt war die Therapie aber gut verträglich“ berichtet die Fachgesellschaft DGVS und schlussfolgert: „Die Ergebnisse legen nahe, dass eine personalisierte Behandlung mit Aspirin bei PI3K-verändertem Darmkrebs einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Prognose leisten könnte.“

Martling A, Hed Myrberg I, Nilbert M, Grönberg H, Granath F, Eklund M, Öresland T, Iversen LH, Haapamäki C, Janson M, Westberg K, Segelman J, Ersson U, Prytz M, Angenete E, Bergström R, Mayrhofer M, Glimelius B, Lindberg J; ALASCCA Study Group. Low-Dose Aspirin for PI3K-Altered Localized Colorectal Cancer. N Engl J Med. 2025 Sep 18;393(11):1051-1064. doi: 10.1056/NEJMoa2504650. PMID: 40961426.

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