Attraktive Möglichkeiten für Niederlassungswillige
Junge Ärzte und Zahnärzte seien zunehmend verunsichert, wenn es darum geht, die richtige Entscheidung für die künftige Karriere zu treffen. Deshalb haben die Ärzte- und Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt zusammen mit der KV und KZV und der Deutschen Apotheker- und Ärztebank erstmals in Magdeburg am 7. April einen "Tag der Chancen" veranstaltet. Rund 40 Teilnehmer kamen. Ziel war es, angehenden Medizinern Informationen zu bieten, um ihnen den Berufseinstieg zu erleichtern. Es wurden praxisbezogene Vorträge und Workshops angeboten - die Themen reichten vom Blick in die Praxiswelt, vom Management bis hin zu Finanzierungsfragen.
Vor allem in der ambulanten Versorgung bei Haus- und Fachärzten in Sachsen-Anhalt gebe es große Probleme, wie die Ärztevertreter berichteten. Bei vielen Studierenden existiere eine gewisse Unsicherheit, welchen Weg man nach dem Studium einschlagen sollte. Es gelte, noch viele Barrieren in den Köpfen der Studierenden abzubauen, was die Niederlassung in eigener Praxis betreffe. An der Universität Halle wird seit eineinhalb Jahren das fakultative Wahlfach Praxismanagement angeboten.
Die zahnärztlichen Vertreter berichteten aus langjährigen Erfahrungen in der eigenen Praxis. Der KZV-Vorsitzende Dr. Joachim Schmidt zeigte Verständnis für den Wunsch der jungen Menschen, die Arbeit auch mit dem Familienleben und Hobbys in Einklang zu bringen. Er betonte, dass das auch mit der Niederlassung gut möglich sei. Kammerpräsident Dr. Carsten Hünecke betonte, zwar wachse die Bürokratielast für Angestellte wie Freiberufler. Dennoch sehe er in der Niederlassung einen großen Vorteil: Man sei sein eigener Herr, habe viel selbst in den Händen und wisse, wofür man arbeitet.
Weitere Botschaften für die Teilnehmer:
Eine Niederlassung muss nicht mehr die klassische Einzelpraxis sein, in der ein Arzt von früh bis spät als Einzelkämpfer steht.
Die Niederlassung ist nur eine Möglichkeit – neben der Arbeit in einer Klinik oder in der freien Wirtschaft.
Die Niederlassung selbst bietet zahlreiche Möglichkeiten: Von der Einzelpraxis, der Berufsausübungsgemeinschaft, dem MVZ bis hin zu Teilzulassungen oder Zweigpraxen. Hier bieten sich viele Wege, Beruf und Privatleben zu verbinden.
Der durchschnittliche Kaufpreis einer Praxis ist in Ostdeutschland wesentlich besser zu finanzieren als in westdeutschen Ballungsgebieten.
Die Zahnärztlichen Nachrichten Sachsen-Anhalt ZN werden in der Ausgabe 4/2018 mehr über die Veranstaltung berichten.