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Bahr will duales System

sg
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Gesundheitsminister Daniel Bahr hat seine Haltung bekräftigt, das duale System von gesetzlicher und privater Versicherung erhalten zu wollen.

Gleichzeitig stärkte der Minister auf der Jahrestagung der Privaten Krankenversicherung (PKV) am 19. Juni dieser den Rücken und lobte ausdrücklich deren Nachhaltigkeit. Durch die erzielten Altersrückstellungen der PKV von 16 Milliarden Euro allein durch die Krankenversicherten überlasse man die Begleichung der Beiträge von Älteren nicht allein jüngeren Generationen.

Keine Vorschriften

Bahr wandte sich ausdrücklich gegen Pläne der Opposition, eine Bürgerversicherung einzuführen, und sprach in diesem Zusammenhang mehrmals von einer "Bürgerzwangsversicherung“. "Es geht nicht um die Verteidigung eines Geschäftsmodells“, so Bahr, "sondern darum, dass wir nicht vorschreiben wollen, wie die Menschen zu leben haben und wie sie sich versichern sollen." Menschen hätten verschiedene Bedürfnisse und sie sollten sich selbst entscheiden können, wie sie ihre Krankenversicherung gestalten.

Erst der Wettbewerb zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung ermögliche den hohen Standard medizinischer Versorgung hierzulande. Deutschland habe in seinem Gesundheitssystem weltweit den umfangreichsten Leistungskatalog und werde international bewundert für sein Versorgungsniveau.

Absurditäten

Schaue man nach Großbritannien, wo die medizinische Versorgung zentral gelenkt werde, entdecke man sehr schnell, dass erst dadurch eine Zwei-Klassen-Medizin befördert wird. „Es ist geradezu absurd, die Dualität eines funktionierenden Systems, das zu den besten in der Welt gehört, abzuschaffen“, sagte Bahr.

Gleichwohl hätte auch die PKV Reformbedarf. Als Beispiel nannte er die "Rosinenpickerei", also die Bevorzugung jüngerer und gesunder Beitragszahler. Auch bei der integrierten Versorgung könne sich die PKV etwas mehr bewegen und Programme für bestimmte Krankheiten ihrer Versicherten entwickeln.

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