Verwaltungsrat lehnt Reformgesetz ab

Barmer sieht Unabhängigkeit des MDK in Gefahr

nb/pm
Den Verwaltungsräten der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) drohe nach der geplanten Organisationsreform eine Schwächung seiner Unabhängigkeit, warnt die Barmer.

Die fachliche Unabhängigkeit der MDK-Gutachter sei heute jederzeit gewährleistet, nun jedoch riskiere die Politik, dass die Versicherteninteressen verlorengehen. "Dies geht am Ende zulasten einer bestmöglichen Versorgung der Patientinnen und Patienten", sagt der Vorsitzende des Barmer-Verwaltungsrates, Bernd Heinemann. Die derzeitigen Mitglieder der Verwaltungsräte des MDK seien ganz überwiegend ehrenamtlich tätig und vertreten neutral das Interesse aller Versicherten. Das werde sich mit der Reform ändern.

Künftig sollen laut Referentenentwurf des MDK-Reformgesetzes nur noch sechs Vertreter der Kassen als Mitglied in die Verwaltungsräte entsendet werden können. Ihre Wählbarkeit werde noch einmal deutlich eingeschränkt, so Heinemann weiter. Es dürfe nicht entsendet werden, wer Mitglied des Verwaltungsrates einer Kasse sei oder dies innerhalb von zwölf Monaten war.

Darüber hinaus solle die Besetzung mit Vertretern von Leistungserbringern, Interessen- und Berufsvertretern erfolgen. "Werden die Verwaltungsräte der Medizinischen Dienste komplett ausgewechselt, führt dies nicht zu mehr Unabhängigkeit, sondern schafft neue systeminduzierte Interessenskonflikte und Risiken für das Solidarsystem", betont Heinemann.

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