„Eine Reform ist überfällig!“

Bayerische Gesundheitsministerin fordert Neufassung der GOZ

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Die Forderungen der Zahnärzteschaft nach einer Neufassung der GOZ bekommen jetzt politischen Rückenwind aus Bayern.

Anlässlich der Eröffnung des 64. Bayerischen Zahnärztetages in München hat Bayerns amtierende Gesundheitsministerin Ulrike Scharf (CSU) eine Neufassung der GOZ gefordert: „Eine Reform ist längst überfällig! Es braucht dringend eine grundlegende Überarbeitung der Gebührenordnung für Zahnärztinnen und Zahnärzte. Seit fast 35 Jahren wurde der Punktwert nicht mehr angepasst. Das ist weder wirtschaftlich noch entspricht es dem aktuellen wissenschaftlichen Stand.“

Scharf forderte von der Bundesregierung verlässliche Rahmenbedingungen für die Zahnärzteschaft: „Zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger ist eine hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung unabdingbar. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass die Niederlassung für Zahnärztinnen und Zahnärzte attraktiv bleibt. Jeder Praxisbetrieb ist auf eine ausreichende Vergütung angewiesen. Die Bundesregierung darf die ambulanten Leistungserbringer nicht vergessen.“

„Die Budgetdeckelung der vertragszahnärztlichen Vergütung schwächt die Versorgung!“

Die Ministerin erneuerte die Kritik Bayerns am GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Sie erläuterte: „Allen muss klar sein: Die Budgetdeckelung der vertragszahnärztlichen Vergütung schwächt die Versorgung. Ohne eine leistungsstarke ambulante Versorgung kann unser Gesundheitssystem aber nicht auskommen!“

In ihrer Rede griff Scharf auch weitere Forderungen der Zahnärzteschaft auf und sprach sich für Bürokratieabbau und eine nutzerfreundliche Digitalisierung aus: „Auch die Entbürokratisierung muss die Bundesregierung entschieden vorantreiben. Wir können es uns in Zeiten drohenden Ärztemangels schlicht nicht mehr leisten, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte so viel Zeit mit bürokratischen Hürden verbringen. Bürokratie kostet Zeit, Geld und Nerven.“

Und ergänzte: „Ich bin überzeugt, dass die Digitalisierung für bürokratische Entlastung sorgen kann. Gerade im niedergelassenen Bereich wird die Digitalisierung aber oft als Zusatzbelastung empfunden: Es gibt zum Beispiel fehlerhafte E-Rezepte,Probleme bei der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und Konnektoren, die nicht richtig laufen. Bundesgesundheitsminister Lauterbach darf beider Einführung von neuen Strukturen die Nutzerinnen und Nutzer nicht vergessen.“

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