Bildung, Gesundheit, Klima und Arbeit sind den Deutschen am wichtigsten
Auch die Belebung der Wirtschaft, der Erhalt von Arbeitsplätzen (76 Prozent) und Investitionen in Digitalisierung (71 Prozent) halten die Deutschen für wichtig.
Insgesamt 78 Prozent der rund 2.000 Befragten geben an, dass die wohnortnahe medizinische und pflegerische Infrastruktur auch in Pandemiezeiten gut funktioniert habe. 74 Prozent bestätigten das auch für die Notfallversorgung von Patienten und Pflegebedürftigen.
Die Verschiebung nicht notwendiger OPs beunruhigt viele
Allerdings sehen es 63 Prozent mit Sorge, dass Krankenhäuser nicht zwingend notwendige Operationen verschieben mussten. Die Mehrfachbelastung für pflegende Angehörige empfand knapp die Hälfte (48 Prozent) als problematisch. Auch der eingeschränkte Zugang zu Pflegebedürftigen während des ersten Lockdowns hebt speziell diese Gruppe negativ hervor.
Insgesamt 85 Prozent ist es sehr wichtig, dass die Versorgungsangebote für Pflegebedürftige unter Pandemiebedingungen aufrechterhalten werden. Eine gesteigerte Wertschätzung und mehr Anerkennung für Medizin- und Pflegepersonal erwarten 83 Prozent. Der flächendeckende Ausbau guter Gesundheitsversorgung vor allem in ländlichen Regionen muss nach Meinung von 79 Prozent zukünftig mehr Gewicht erhalten.
Je kleiner die Gemeinde, umso größer die Unzufriedenheit
Ein Großteil gab an, dass die Angebote zur medizinischen Versorgung in ihrem Heimatort nicht ausreichen. Je kleiner die Gemeinde, umso größer die Unzufriedenheit. So fühlen sich in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern weit mehr als die Hälfte unzureichend mit Fachärzten versorgt. In Städten mit über 100.000 Einwohnern ist es nur etwa jeder Dritte.
Ebenfalls ein Großteil wünscht sich, dass sich ihre Krankenkasse um die Versorgung kümmert. So erwarten 97 Prozent Unterstützung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, bei der Versorgung durch Fahr- und Bringdienste sowie durch mobile Arztpraxen.
Gegenüber innovativen Versorgungsnageboten zeigen sich die Befragten offen. 91 Prozent befürworten die Idee, dass qualifizierte medizinische Fachkräfte Ärzte entlasten. Mobile Arztpraxen erreichen mit 82 Prozent einen hohen Stellenwert. 55 Prozent können sich vorstellen, eine Videosprechstunde in Anspruch zu nehmen, etwa um Befunde zu besprechen oder Folgetermine zu vereinbaren.
"Das Coronavirus hat unsere Gesellschaft aufgerüttelt"
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