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Bivalenter Impfstoff erhöht nicht das Schlaganfallrisiko

mg
Allgemeinmedizin
Nach einem anderslautenden Verdacht gab die US-Gesundheitsbehörde CDC jetzt Entwarnung: der bivalente Boosterimpfstoff Comirnaty ist nicht mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko bei Menschen über 65 assoziiert.

Vorangegangen war der Entwarnung eine CDC-Mitteilung, dass das Überwachungssystem Vaccine Safety Datalink (VSD) ein Signal für ein möglicherweise erhöhtes Schlaganfallrisiko für Personen ab 65 Jahren angezeigt habe, die den für die Virusvarianten BA.4 und BA.5 optimierten Biontech/Pfizer-Boosterimpfstoff erhalten hatten.

Die schnelle Untersuchung des VSD-Signals ergab, dass womöglich andere Störfaktoren die Warnung auslösten. Weder habe es beim angepassten Vakzin des Herstellers Moderna ein Signal gegeben, noch haben keine anderen Sicherheitssysteme die Warnung bestätigt.

„Eine große Studie mit aktualisierten (bivalenten) Impfstoffen von Pfizer-BioNTech und Moderna ergab kein erhöhtes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall“, berichtet die CDC. Das gleiche gelte für eine vorläufige Studie unter Verwendung der Veterans Affairs-Datenbank sowie die globale Sicherheitsdatenbank von Pfizer/BioNTech. Da auch keine anderen Länder erhöhte Risiken für einen ischämischen Schlaganfall in Zusammenhang mit bivalente Impfstoffen beobachtet hätten, gab die CDC Entwarnung: „Es wird keine Änderung der Impfpraxis empfohlen.“

COVID könnte Diabetes auslösen

Eine neue Studie des britischen King’s College London stützt den Verdacht, dass COVID neuen Diabetes auslöst.

Hintergrund: Mehrere Studien hatten bereits nahegelegt, dass es einen Zusammenhang zwischen COVID-19 und neuen Diagnosen von Diabetes geben könnte. Es war jedoch unklar, ob nach einer COVID-Erkrankung nur die Erkennungsrate von bereits bestehendem Diabetes erhöht ist oder ob es einen Neubeginn der Krankheit auslösen kann.

Die Forschenden wollten darum untersuchen, ob COVID-19 neu auftretenden Diabetes, seine Subtypen und klinischen Manifestationen induzieren kann. Dazu richteten sie ein globales Online-Register für COVID-19-bedingten Diabetes ein. Anschließend analysierten sie klinische und Labordaten von Fällen von neu diagnostiziertem Diabetes, die während oder innerhalb von vier Wochen nach einer COVID-19-Episode auftraten.

Um eine bereits bestehende Hyperglykämie auszuschließen, wurde neu auftretender Diabetes definiert als: Blutzuckerspiegel über den Diabetesschwellen (Nüchterglykämie ≥ 126 mg / dl oder nicht-nüchterne Glykämie > 200 mg / dl), keine Vorgeschichte der Krankheit oder Verwendung von glukosesenkenden Medikamenten und einen HbA1c-Wert unter 6,5 Prozent bei der Präsentation.

Zwischen Oktober 2020 und April 2022 gaben 67 Mitwirkende aus 61 Krankenhäusern in 25 Ländern Daten zu 537 in Frage kommenden Fällen von neu diagnostiziertem Diabetes ein. Neu auftretender Diabetes wurde in 102 von 473 neu diagnostizierten Fällen mit aufgezeichnetem HbA1c (22 Prozent) identifiziert. Bei Erwachsenen waren die Diabetes-Subtypen Typ 2 (59 Prozent) und „noch nicht bekannt“ (41 Prozent). Es gab zwei Fälle von neu auftretendem Typ-1-Diabetes bei Kindern.

Bei 39 von 89 (45 Prozent) Patienten mit neu auftretendem Diabetes, die die COVID-19-Episode überlebten, blieb die Hyperglykämie über die Auflösung der Infektion hinaus bestehen. Weitere Follow-up-Daten über drei Monate hinaus waren für 28 solcher Fälle verfügbar, die in fünf Fällen eine Remission von Diabetes und in 23 Fällen (82 Prozent) eine persistierende Diabetes zeigten.

Nach Ansicht der Autoren zeigt die Studie eine klinische Plausibilität für eine diabetogene Wirkung von COVID-19. Das unterstütze die Notwendigkeit eines Screenings auf Diabetes bei COVID-Erkrankten. Weitere Untersuchungen seien gerechtfertigt, um die Mechanismen der viralen Interferenz mit dem Glukosestoffwechsel zu bestätigen.

Francesco Rubino, Robert McIntyre, Zhonglin Chai et al. New-Onset Diabetes and COVID-19: Evidence from a Global Clinical Registry, 04 January 2023, https://doi.org/10.21203/rs.3.rs-2405391/v1

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