Braunlage: Mit Sport gegen Alzheimer

Bis Samstag fand in Braunlage die traditionelle Fortbildungsveranstaltung statt, zu der sich bereits über 500 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie zahnärztliches Fachpersonal im Tagungshotel „Maritim" im verschneiten Oberharz in Braunlage eingefunden haben.

Ein besseres Implantat

Als Themenschwerpunkt  wählte Tagungsleiter Prof. Dr. Thomas Attin, Zürich, dieses Jahr die „moderne Endodontologie - von A bis Z". Elf Referenten besprechen die Thematik "vom Apex bis zur Krone" in Vorträgen und vertiefen diese dann nachmittags in Seminaren.

Laut Dr. Michael Sereny, Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen ist die Endodontie für viele niedergelassene Zahnärzte eine der gefürchtetsten Behandlungsmaßnahmen. Doch, so Sereny, sei sie die beste Maßnahme zur Zahnerhaltung. Die wurzelgefüllten Zähne seien damit "ein besseres Implantat"!

Im Zeitalter der Playstation und Couchpotatoes

Der Psychiater, Sportmediziner und Neurologe Prof. Dr. Volker Busch aus Regensburg erklärte, dass bei der Altersdemenz sowie bei Morbus Alzheimer diverse Areale des Gehirns, vorwiegend aber der präfrontale Cortex - "zugrundegehen". Es sei aber durchaus möglich, Gehirnzellen zu regenerieren, wenn diese gewisse Bedingungen erhalten. "Und eine dieser Bedingungen ist Sport", sagte der Spezialist. Er erklärte, warum Kinder heute weit aus weniger intelligent seien als noch vor Jahrzehnten, als "man sich draußen aufhielt".

Heute, im Zeitalter der Playstation und Couchpotatoes, seien viele Kinder nicht mehr in der Lage, einen Purzelbaum zu schlagen. Busch: "Zwei bis drei mal pro Woche eine halbe Stunde Sport und möglichst auch noch eine Sportart, die die Koordination fördert! Das fördert die Neurogenese!" Aber keine Stresssportart, denn Stress, also eine Cortisolausschüttung, hemme wiederum die Neubildung von Nervenzellen sowie ihre Vernetzung.