Kampf gegen Übergewicht

Britische Regierung will gezuckerte Milchshakes besteuern

ao
Politik
Die britische Regierung plant, ihre Zuckersteuer auf Softdrinks auch auf Milchshakes und pflanzliche Getränke auszudehnen. Damit will sie dem weit verbreiteten Übergewicht zu Leibe rücken.

Das Land stehe vor der „gewaltigen Herausforderung anhaltend hoher Fettleibigkeits- und Übergewichtsraten“, teilt das britische Finanzministerium mit. Fast zwei Drittel der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder in Großbritannien seien übergewichtig. Dies koste das Gesundheitswesen jährlich schätzungsweise 19 Milliarden Pfund und die Wirtschaft schätzungsweise 15 Milliarden Pfund. 

Wie das Ministerium weiter ausführt, stammen bei Kindern im Alter von 4 bis 18 Jahren zwölf Prozent der Gesamtenergie aus freiem Zucker. Empfohlen wird ein Höchstwert von maximal fünf Prozent. 17 Prozent des von 11- bis 18-Jährigen konsumierten freien Zuckers stammt demnach aus Erfrischungsgetränken.

Milchgetränke bisher von Steuer ausgenommen

Eine Zuckersteuer gilt in Großbritannien bereits für Softdrinks mit einem bestimmten Zuckergehalt. Das Finanzministerium in London schlägt nun vor, dass ab einem bestimmten Zuckergehalt auch abgepackte Getränke besteuert werden sollen, die auf Milch oder pflanzlichen Alternativen wie Haferdrinks basieren. Bisher waren diese aus Sorge um die Kalziumzufuhr ausgenommen.

Die britische Softdrinks-Industrieabgabe wurde 2016 angekündigt und 2018 eingeführt, um Hersteller zu ermutigen, den Zuckergehalt von Softdrinks zu reduzieren. Viele Hersteller hätten seit Ankündigung der Pläne ihre Rezepturen angepasst, berichtet das Ministerium. Auf 89 Prozent der Softdrinks, die im Land verkauft werden, falle die Steuer daher gar nicht an.

Industrie hat Zucker in Getränken um die Hälfte reduziert

Die Abgabe zeige, was erreicht werden kann, wenn man die Ursachen des übermäßigen Zuckerkonsums bekämpft. Die Industrie habe den Zucker in Getränken um etwa die Hälfte reduziert (46 Prozent), teilte das Ministerium mit. Es schlägt vor, auch die Schwelle weiter zu senken, ab der die Steuer greift – von 5 auf 4 Gramm pro 100 Milliliter. Über die Pläne soll nun beraten werden.

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