Bundeszahnärztekammer

Bundesversammlung in Berlin gestartet

sr/pr
Die zweitägige außerordentliche Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ist heute Morgen in Berlin gestartet. Der am meisten beachtete Tagesordnungspunkt 6 ist die Wahl des neuen dreiköpfigen Geschäftsführenden Vorstandes (GV) für die kommenden vier Jahre. Damit wird die ursprünglich für den November 2020 vorgesehene Wahl nachgeholt.

Den Auftakt der Bundesversammlung (BV) machte ein Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Thomas Gebhart (CDU) aus dem Bundesgesundheitsministerium. Gebhart lobte in seiner Videobotschaft das Engagement der Zahnärzteschaft in der Pandemiezeit.

Sie hätten die Versorgung der Patienten zu jeder Zeit aufrechterhalten. Corona-Patienten mit Zahnproblemen seien in speziellen Schwerpunktpraxen behandelt worden. „Zahnarzt-Praxen haben sich weitestgehend als eine infektionsfreie Zone gezeigt“, erklärte er.

Staatssekretär Gebhart: GOZ-Novelle im Blick

Mit Blick auf die Zukunft betonte Gebhart, es gelte für die Politik, nun die Lehren aus der Pandemie zu ziehen und nach der Bundestagswahl im Herbst zahlreiche Themen anzustoßen, die auch für die Zahnärzteschaft wichtig seien. Gebhardt sprach sich für das duale Krankenversicherungssystem aus, das seiner Auffassung nach zu den besten weltweit zähle.

Der Staatsekretär griff die dringend notwendige Novelle der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) heraus, die aktiv unterstützt werden solle. Derzeit sei ein gemeinsamer Vorschlag von Bundesärztekammer (BÄK) und dem Verband der privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) in Arbeit. Diesen werde die Bundesregierung zunächst prüfen, um im Anschluss daran die GOZ-Novelle in Angriff zu nehmen, kündigte er an.

Ein weiterer Punkt: die wachsende Anzahl gewerblicher Anbieter im zahnärztlichen Bereich. Hier stehe eine Anpassung berufsrechtlicher Regeln an, so Gebhardt. Dem scheidenden langjährigen BZÄK-Präsidenten Dr. Peter Engel dankte der Staatssekretär für „Standfestigkeit und Dialogbereitschaft mit der Politik“, die Zahnärzteschaft habe sich unter seiner Amtszeit „kritisch, aber sachlich, konstruktiv und kommunikativ“ gezeigt.

Im Anschluss wurden Prof. Dr. Reinhard Hickel, Ordinarius und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie und Kinderzahnheilkunde am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Arno Metzler, ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Berufe, für ihr besonderes Engagement für den Berufsstand mit der Goldenen Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft ausgezeichnet.

Es folgen die Berichte der Vertreter des scheidenden GV, Dr. Peter Engel, Prof. Dr. Dietmar Oesterreich und Prof. Dr. Christoph Benz sowie der Jahresabschluss 2020 und die Abstimmung zur Entlastung des Vorstandes.

Mindestens sieben Kandidaten treten an

Zur Wahl stellen sich dann im Berliner Hotel Estrel mindestens sieben Kandidaten, darunter auch die beiden bisherigen BZÄK-Vizepräsidenten Oesterreich und Benz. Oesterreich tritt zusammen im Team mit Dr. Torsten Tomppert (Baden-Württemberg) und Dr. Karsten Heegewaldt (Berlin) an. Ein weiteres Team bilden Dr. Michael Frank (Hessen), Christian Berger (Bayern) und Konstantin von Laffert (Hamburg). Bislang hat noch keine Frau ihre Bewerbung um eine Spitzenfunktion im GV erklärt. Unter den 164 Delegierten befinden sich 40 Frauen, also ein knappes Viertel.

Nach der Wahl werden sich die Delegierten – voraussichtlich am morgigen Samstag – mit den gesundheits- und berufspolitischen Themen befassen. Dazu gehören die Folgen der Corona-Pandemie, der Umgang mit Fremdinvestoren im Gesundheitswesen, dem Sachstand bei der GOZ sowie die Approbationsordnung.

Die Bundesversammlung musste wegen der Corona-Pandemie im vergangenen November verschoben werden und kann im Hotel Estrel nur unter besonderen Hygiene-Auflagen stattfinden. Gäste können die Versammlung daher nur per Video-Livestream verfolgen. Für den Herbst ist noch eine reguläre Bundesversammlung geplant.

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