Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Cannabiskonsum der 18- bis 25-Jährigen nimmt weiter zu

LL
Gesellschaft
Eine Studie zum Suchtmittelkonsum junger Menschen in Deutschland zeigt: der Konsum von Alkohol nimmt ab, die Zahl der Tabakkonsumenten bleibt unverändert, aber der Cannabiskonsum nimmt zu.

Anlässlich des Weltdrogentags am 26. Juni veröffentlicht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) neue Daten aus ihrer Studie „Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland”. Für diese erhebt die BZgA regelmäßig in Repräsentativbefragungen den Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsum von 12- bis 25-Jährigen bundesweit.

Die Befragung unterscheidet dabei unter anderem die Lebenszeit-, 12-Monats- und 30-Tage-Prävalenz des Konsums, erfasst also die prozentualen Anteile derer, die einmal im Leben, in den vergangenen zwölf Monaten beziehungsweise in den vergangenen 30 Tagen vor der Befragung mindestens einmal das entsprechende Rauschmittel konsumiert haben.

Alkohol: konsum auf dem niedrigsten Stand seit Beobachtungsbeginn

Der Alkoholkonsum der Jugendlichen nimmt laut Studie ab: Aktuell trinken 8,7 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen regelmäßig Alkohol, hier definiert als mindestens einmal wöchentlich. Damit erreicht der Wert den niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtung im Jahr 1979. Damals lag der Wert noch über 25 Prozent.

Auch bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist der Anteil, der regelmäßig Alkohol trinkt, weiter gesunken: Aktuell liegt er bei 32,0 Prozent. Zum Vergleich: 1970 lag er bei 70 Prozent. Zudem ist die 30-Tage-Prävalenz des Rauschtrinkens sowohl bei den 12- bis 17-Jährigen als auch bei 18- bis 25-Jährigen zwischen 2019 und 2021 rückläufig. Ein Grund für diese Entwicklung könnte laut BZgA sein, dass es in Pandemiezeiten weniger Konsumanlässe gab.

Tabak: fast ein Drittel der 18- bis 25-Jährigen raucht

Die Raucherquote blieb stabil: 6,1 Prozent der Jugendlichen und 29,8 Prozent der jungen Erwachsenen gaben im Jahr 2021 an, zu rauchen. Damit stagniert der seit Begin der Befragung kontinuierlich gesunkene Wert. Zum Vergleich: 1973 hatten knapp doppelt so viele 18- bis 25-Jährige Tabak konsumiert.

Erheblich zugenommen hat laut Studie hingegen die Zahl der Erstkontakte von jungen Erwachsenen mit Cannabis. Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die in ihrem Leben mindestens einmal konsumiert haben, ist von 34,8 Prozent im Jahr 2012 auf 50,8 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Ein Viertel (25,0 Prozent) hat einmal in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert, etwa ein Achtel (12,0 Prozent) in den vergangenen 30 Tagen und rund ein Zwölftel (8,6 Prozent) konsumierte in den vergangenen zwölf Monaten regelmäßig (mehr als zehnmal).

Cannabis: Junge Erwachsene haben Mehr Erstkontakte – und ihr regelmäẞiger Konsum steigt

Drogenbeauftragter: „Zeit der Tabuisierung sollte vorbei sein”

Der Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, sieht Prävention als zentral an, um dem wachsenden Cannabisgebrauch entgegenzuwirken „Auch beim Thema Cannabis brauchen wir noch wirksamere Prävention und zwar so breitflächig wie möglich”, sagt er.

Die geplante kontrollierte Cannabisabgabe an Erwachsene würde es insgesamt leichter machen, offen und ehrlich über dieses Thema zu sprechen, so der Politiker. „Aufklärung über die gesundheitlichen Folgen von Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsum gehört in jede Schule, in jeden Verein, in jede Familie. Die Zeit der Tabuisierung sollte jetzt endlich vorbei sein!”

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