proDente e. V.

Corona-Krise könnte Bruxismus-Häufigkeit erhöhen

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Zahnmedizin
Eine der häufigsten Ursachen für Bruxismus ist Stress. Da die Corona-Krise bei vielen Menschen existenzielle Sorgen auslöst, könnte es vermehrt zu Bruxismus kommen, informiert die Initiative proDente.

Die Auswirkungen Corona-Pandemie lösen bei vielen Menschen Unsicherheit und Stress aus. Die Frage nach dem Schutz der Gesundheit und die Sicherheit des Arbeitsplatzes wirken belastend. Eine Reaktion auf diese Anspannungen kann sich in Form eines Bruxismus äußern, informiert jetzt die Initiative proDente e.V. .

Neben Zahnfehlstellungen, Bisslageanomalien und einer falschen Körperhaltung, ist vor allem Stress der Auslöser für den Bruxismus. In der Corona-Krise mit den zahlreichen beeinflussten Lebensbereichen kann sich diese Manifestation des Stressabbaus nun vermehrt äußern. Laut der aktuellen Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung des Bruxismus, belegen Studien, dass dadurch das Stresshormon Cortisol im Speichel verringert wird. 

Jeder fünfte Deutsche knirscht

In den meisten Fällen knirschen die Patienten tagsüber mehr als nachts und sollten versuchen, sich selbst zu beobachten und immer wieder bewusst zu machen, die Kiefermuskulatur wieder zu entspannen, heißt es weiter. Sonst können anhaltende Schmerzen und Schäden entstehen. Wer knirscht, leidet unter einem dreimal höheren Risiko für Kopfschmerzen. Im Laufe des Lebens knirscht sogar jeder zweite Mensch vorübergehend in besonders stressigen Lebensphasen. Experten ordnen den Bruxismus darüber hinaus den pathologischen Angst- und Unterdrückungsmechanismen zu.

Auf einen leichten Bruxismus können Schliffspuren auf den Zähnen oder Bissspuren an den Wangeninnenseiten hindeuten, die bei der Vorsorgeuntersuchung registriert werden sollen. Über dies erfolgt eine umfängliche Befragung, um eine Störungen der Funktion der Kiefergelenke auszuschließen. Bei stärkerem und andauernden Knirschen kann sich zum einen die Kiefer- und Kaumuskulatur schmerzhaft verspannen und versteifen. Zum anderen können Zähne sowie Füllungen und Zahnersatz durch die Druckbelastung in ihrer Beschaffenheit Schaden nehmen.

Darüber hinaus kann das Zähneknirschen und -pressen zu einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) führen, schreibt proDente. Wird der Bruxismus nicht behandelt, kann auch die Mundöffnung eingeschränkt sein.

Interdisziplinäres Behandlungskonzept

Neben der Behandlung mit Aufbissschiene müssen nach Möglichkeit die Ursachen für den Stress identifiziert und ihnen durch proaktive Maßnahmen entgegengewirkt werden, heißt es. Leichte Bewegung, eine gute Schlafhygiene, der Verzicht von Nikotin, Alkohol und Koffein sowie progressive Muskelentspannung können dabei helfen. Liegt für den emotionalen Stress eine triftige Ursache vor, ist auch eine Psychotherapie Teil der Behandlung.

Stellt sich bei der Untersuchung eine Funktionsstörung der Kiefergelenke heraus, sind weitere Behandlungsmaßnahmen nötig.

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