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DAK beklagt Abrechnungsbetrug

sg/pm
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In der Diskussion um die Strafbarkeit von Betrug um Gesundheitswesen verdeutlicht die DAK durch neue Zahlen die Tragweite des Problems. Der Abrechnungsbetrug bleibt auf hohem Niveau.

Aktuell gehe das Ermittlungsteam der DAK-Gesundheit insgesamt rund 1.800 neuen Hinweisen auf gefälschte Rezepte, Schein-Behandlungen oder manipulierten Rechnungen nach. 2012 konnte die Krankenkasse Gelder in Höhe von 1,6 Millionen Euro zurückholen.

Nach Analyse der DAK-Gesundheit seien Auffälligkeiten in allen Leistungsbereichen festzustellen. Bei den im Jahr 2012 neu eingegangenen Hinweisen bildeten die sogenannten Heilmittel wie zum Beispiel Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen mit 35 Prozent den Schwerpunkt der Ermittlungen. Es folgten die Bereiche Pflege (22 Prozent), Ärzte (12 Prozent) und Arzneimittel (7 Prozent).

Der Kampf gegen die wenigen schwarzen Schafe

„Die meisten Leistungserbringer rechnen korrekt ab“, sagt Volker zur Heide, Leiter der DAK-Ermittlungsgruppe. "Aber schon wenige "schwarze Schafe" können ein schlechtes Licht auf den gesamten jeweiligen Leistungsbereich werfen.“

Nach Einschätzung der DAK-Gesundheit wird die Verfolgung von Abrechnungsbetrügern für die Krankenkassen zunehmend schwieriger. Öfter verlängere sich die Bearbeitung durch zeitintensive juristische Auseinandersetzungen, um Forderungen durchsetzen zu können. Dadurch werde in vielen Fällen der finanzielle Schaden für die Kassen erst mit erheblichem Zeitverzug ausgeglichen.

Wieder Gelder zurückgeholt

Die Geldrückflüsse von 1,6 Millionen Euro im vergangenen Jahr setzten sich nach DAK-Angaben durch erfolgreiche Rückforderungen in den folgenden Bereichen zusammen: Hilfsmittel (375.000 Euro), Arzneimittel (320.000 Euro), Heilmittel (300.000 Euro), Pflege (230.000 Euro), Ärzte (130.000 Euro).

Diese Summen beruhten einerseits auf Fällen, bei denen es sich um vorsätzlichen Abrechnungsbetrug mit kriminellem Hintergrund handelt. Hinzu kämen Fälle, bei denen beispielsweise aufgrund von vertragswidrigem Verhalten Vertragsstrafen verhängt worden seien. Geldrückflüsse aus der routinemäßigen Abrechnungsprüfung seien nicht enthalten.

Zehnköpfige Ermittlungsgruppe im Einsatz

Bei der Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen arbeiteten die Ermittler eng mit anderen Kassen, den Vereinigungen der Kassenärzte und Kassenzahnärzte sowie der Kriminalpolizei und den Staatsanwaltschaften zusammen. In der Zentrale der DAK-Gesundheit bekämpfe eine zehnköpfige Arbeitsgruppe den Abrechnungsbetrug von Leistungserbringern.

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