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Dentista ehrt Anja Seltmann

sf/pm
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Dr. Anja Seltmann aus Hamburg wurde im Rahmen des 6. Hirschfeld-Tiburtius-Symposiums in Berlin der Dentista Wissenschaftspreis 2014 verliehen.

Überreicht wurde die Auszeichnung Ende Juni von PD Dr. Ingrid Peroz, Beirat Wissenschaft des Dentista Clubs, und der Dentista Club-Präsidentin Dr. Susanne Fath.

Überzeugen konnte Seltmann mit ihrer Zertifikatarbeit an der AS Akademie für Freiberufliche Selbstverwaltung, die den „Angestelltenstatus in der zahnärztlichen Berufsausübung und seine Auswirkungen auf die freiberufliche Praxis und Selbstverwaltung“ thematisierte.

Aussagen zur Selbstwahrnehmung des Berufsstandes

Damit habe sich die Autorin einem Thema gewidmet, das gleich zweifach für die Zukunft des Berufsstandes bedeutend sei, wie aus einer Meldung des Dentista Clubs hervorgeht: Angestelltenstatus auf der einen Seite und der Erhalt der Freiberuflichkeit auf der anderen.

Die Kernbotschaft der Arbeit: Rund zwei Drittel aller befragten angestellten Zahnärzte (Frauen und Männer) fühlen sich nicht als Freiberufler. Dabei scheine diese Haltung auf einem Missverständnis zu beruhen: Angestellte Zahnärztinnen sind fachlich weisungsfrei, aber in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis.

Selbstständigkeit ist nicht gleich Freiberuflichkeit

Gleichgesetzt werde dabei Selbstständigkeit und Freiberuflichkeit. Nicht angekommen sei offenbar die standespolitische Botschaft, dass Freiberuflichkeit sich vor allem auf die fachlich weisungsfreie Ausübung der Zahnheilkunde bezieht und mit der Art der Berufsausübung - selbstständig oder angestellt - nichts zu tun hat.

Seltmann analysierte auch die Gründe für die Anstellung. Dabei fanden sich schwerpunktmäßig drei Aspekte: Vereinbarkeit von Beruf und Familie, „ich bin kein Unternehmertyp“, und Sorgen bezüglich der Risiken und Kosten bei der Niederlassung.

52 Prozent der angestellten befragten Zahnärztinnen arbeiten in Teilzeit, berichtete Peroz in ihrer Laudatio, 77 Prozent haben Kinder, davon arbeiten bei den Zahnärztinnen 14 Prozent in Vollzeit, bei den Zahnärzten 70 Prozent.

Gewichtung des Tätigkeitsschwerpunktes zwischen Männern und Frauen

Drei Viertel aller angestellten Zahnärztinnen haben einen Tätigkeitsschwerpunkt, aber nur ein Drittel aller angestellten Zahnärzte. Mit 25 Prozent sind Zahnärztinnen der Arbeit zufolge nur unerheblich weniger an Standespolitik interessiert als ihre männlichen Kollegen (31 Prozent).

Mit solchen Zahlen müsse die Standesvertretung sich intensiv befassen, folgerte Peroz. Es sei wichtig innerhalb des Berufsstandes deutlicher zu machen, dass der Beruf Zahnarzt grundsätzlich ein freier Beruf ist und auch bleiben muss.

Für die Arbeit befragte die Preisträgerin im Kammerbereich Hamburg 310 Zahnärzte. Geantwortet hatten 112 Kollegen.

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