Der unsympathische Patient
Anke Handrock, Zahnärztin und Coach für Patientenkommunikation, empfiehlt:
Prinzipiell ist ein Patient mit Schmerzen oder in einer Notfallsituation selbstverständlich immer zu behandeln. Wenn es hingegen um eine langfristige Behandlung geht, setzt diese ein Vertrauensverhältnis voraus. Wenn ein Patient einem Zahnarzt akut unsympathisch ist, wird der Zahnarzt das auch (trotz aller Professionalität) unbewusst durch seine Spiegelneuronen an den Patienten weitergeben. Das schränkt die Möglichkeit zu gegenseitigem Vertrauen deutlich ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann zu Unzufriedenheit mit der Behandlung kommt, ist deutlich erhöht.
Daher empfiehlt es sich, derartige Patienten an Kollegen zu verweisen, die man fachlich schätzt, aber mit denen man persönlich "nicht unbedingt in Urlaub fahren" möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein derartiger Kollege und der unsympathische Patient gut verstehen, ist relativ groß. Voraussetzung ist jedoch wie gesagt, dass man den Kollegen als fachlich qualifiziert einschätzt, denn die Empfehlung eines Kollegen fällt auf den empfehlenden Zahnarzt zurück.