Dick aber fit
Es gibt schwer übergewichtige Menschen, die praktisch keine Stoffwechselstörungen entwickeln. Sie bleiben von Erkrankungen verschont, die ansonsten sehr häufig bei einer Adipositas auftreten, wie Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus. Welche Hintergründe einer solchen „metabolisch gesunden Adipositas“ zugrunde liegen, ist noch weitgehend unklar.
Kriterien für "gesund dick"
Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung und des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung haben jetzt Kriterien erarbeitet, anhand derer sich feststellen lassen soll, welcher Adipöse zur Gruppe der „metabolisch gesunden Dicken“ gehört. Mögliche Faktoren könnten, so schreiben die Forscher in ihrer Publikation im „Lancet“, unter anderem der Taillenumfang sein, die Insulinresistenz und die körperliche Fitness der Betreffenden.
Eine genauere Definition für eine metabolisch gesunde Adipositas würde nicht nur bedeuten, dass möglicherweise Kosten für aufwendige und intensive Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung, wie etwa Operationen zur Magenverkleinerung, auf die Gruppe der am meisten gefährdeten Adipösen beschränkt bliebe. Sie könnte auch bei der Entwicklung von Wirkstoffen von Nutzen sein, die vor Stoffwechselkrankheiten schützen, hoffen die Wissenschaftler.