Verband medizinischer Fachberufe (vmf) trifft Bayerns Gesundheitsministerin

„Die Abbrecherquote bei ZFA muss reduziert werden“

mg
Politik
Der Fachkräftemangel, die Ausbildungssituation und die Telematikinfrastruktur waren vergangene Woche Thema eines Treffens des vmf mit Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach – die Optimismus verbreitete.

Auch in Bayern ist der Fachkräfteengpass bei Medizinischen Fachangestellten (MFA), Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) und in der Zahntechnik groß. So meldet die Agentur für Arbeit hier für diese drei Berufsgruppen durchgehend mehr offene Stellen als Bewerberinnen und Bewerber mit den entsprechenden Qualifikationen. Bei den ZFA sind es pro 100 offene Stellen 44 als arbeitslos gemeldete Personen, bei Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern 63 und bei MFA 89, meldet der vmf.

„Leider zeigt sich in dem so wichtigen Bereich (...) zunehmend ein Fachkräftemangel“, kommentierte Gerlach beim Treffen mit der Gewerkschaft. Es sei ihr deshalb ein wichtiges Anliegen, Menschen für das Berufsfeld zu motivieren, aber auch digitale Tools stärker zu etablieren, „um Arbeitsschritte zu erleichtern“.

Hohe Abbrecherquoten sollen gesenkt werden

Bei dem Treffen ging es unter anderem um die Stärkung der Ausbildung von Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten, erklärte vmf-Präsidentin Hannelore König: „Aufgrund der hohen Abbrecherquoten sehen wir die Notwendigkeit, die Qualifizierung der ausbildenden Fachkräfte – analog der Pflege und anderer Gesundheitsberufe – zu fördern.“ Neben der Ausbildung seien aber auch die Karrieremöglichkeiten wichtig, damit die Kolleginnen und Kollegen im Beruf blieben. Hier unterstütze der Freistaat Berufsangehörige zum Beispiel über den Meisterbonus bei ihren Aufstiegsfortbildungen.

Gerlach: „Digitalisierung kann aufwändige Prozesse verschlanken“

Ein weiterer Gesprächspunkt war die Ausstattung der Versorgungsassistentinnen mit telemedizinischen Anwendungen. Gerade im ländlichen Raum sei es für die ambulante medizinische Versorgung von großer Bedeutung, dass die fortgebildeten MFA bei ihren Hausbesuchen auf eine funktionierende Technik zugreifen können, sagte König.

Gerlach ist sich sicher, dass Digitalisierung den Leistungserbringern auch im Bereich der medizinischen Versorgung „das Leben vereinfachen und aufwändige Prozesse verschlanken“ kann. Gleichzeitig würde die Technik sowohl die Behandlungs- als auch die Berufsqualität verbessern, sagte die Ministerin, die auf das Modellprojekt „DigiMFA“ der TU München verwies, das Auszubildende in einer digitalen Musterpraxis die Möglichkeit geben soll, den souveränen Umgang mit den Anwendungen der Telematikinfrastruktur praxisnah zu erlernen.

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