Die meisten Computertastaturen sind stark verkeimt
Ein Team um die Ärztin Dr. Nicole Ide von der Universität in Seattle hat untersucht, wie häufig in wissenschaftlichen Untersuchungen die Kontamination von Gerätetastaturen und Computermäuse in Kliniken und Praxen mit Keimen thematisiert wird. Für die Studie "What's on your keyboard? A systematic review of the contamination of peripheral computer devices in healthcare settings ", veröffentlicht in den BMJ Journals, März 2019, durchforsteten sie mittels einer Literaturrecherche 75 Studien. 50 davon behandelten die Verunreinigung durch Keime, in 25 Untersuchungen wurde auch der Nutzen von Desinfektionen geprüft.
Kontaminationsrate: 97 Prozent
Insgesamt wurden in den von Ide untersuchten Studien 2.800 Geräte in Augenschein genommen, die Mehrzahl davon betraf Tastaturen. Sie fand heraus, dass fast alle Geräte mit Keimen belastet waren, die Kontaminationsrate betrug im Schnitt 97 Prozent. Zwar waren die Keime überwiegend harmlos, doch wurden immerhin bei 28 Prozent der untersuchten Geräte auch potenzielle Pathogene gefunden, am häufigsten Staphylococcus aureus. Zudem fanden sich Staphylokokken an jedem vierten und MRSA an jedem siebten Gerät.
In den 25 Studien, die den Nutzen von Desinfektionen prüften, berichteten 14 über eine merkliche Reduktion der Keimzahl, welche vor allem durch Hygienemittel wie Isopropanol, Chlorhexidin oder UV-Licht erreicht wurde.
Im deutschen Gesundheitswesen ist der hygienisch einwandfreie Umgang mit Computermäusen und -tastaturen im QM geregelt. Die Desinfektion und Reinigung von Flächen im klinisch genutzten Praxisbereich ist fester Bestandteil der Hygienemaßnahmen, hierunter fallen auch die genannten Geräte.
Aus dem Hygiene-Leitfaden des DAHZ
Kontamination
Herausgeber: Deutscher Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnmedizinin (DAHZ) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Zahnmedizin der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGHK), 12. Ausgabe, Stand 20. März 2018