Umfrage zur Gesundheitsversorgung

„Dr. Google“ verliert das Rennen

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Nach Einschätzung von 93 Prozent der Deutschen haben Haus- oder Fachärzte die größte Kompetenz, medizinische Fragen zufriedenstellend zu beantworten. „Dr. Google“ kommt nur auf 17 Prozent.

Auch dieses Ergebnis dürfte Ärztinnen und Ärzte freuen: Von denjenigen Versicherten, die sich in der Vergangenheit tatsächlich mit einer medizinischen Frage an einen Haus- beziehungsweise Facharzt gewandt haben, trauen 96 Prozent ihm oder ihr die größte Kompetenz zu. Allerdings schneiden hier auch die Online-Beratungsangebote besser ab: Insgesamt 46 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer einer entsprechenden Internetsuche halten „Dr. Google“ für besonders kompetent.

Das geht aus einer Online-Befragung von 1.010 gesetzlich versicherten Bürgerinnen und Bürger im Auftrag der Interessenvertretung der Innungskrankenkassen (IKK e.V.) hervor. Die Ergebnisse stellte der Verband am 4. September 2023 im Rahmen einer Pressekonferenz zur Halbzeit der Legislaturperiode vor.

Knappe Mehrheit unzufrieden mit Gesundheitspolitik

Im Auftrag der IKK wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch gebeten, die aktuelle Gesundheitspolitik der Regierung zu bewerten. Die Bilanz: 41 Prozent der gesetzlich Versicherten sind damit „sehr“ oder „eher zufrieden“. „Sehr“ oder „eher unzufrieden“ zeigten sich 57 Prozent der Befragten. Am ehesten zufrieden mit der Gesundheitspolitik waren die unter 30-Jährigen, die größte Unzufriedenheit äußerten die 45- bis 59-Jährigen.

ePa und E-Rezept sind den Versicherten wichtig

Hinsichtlich des deutschen Gesundheitssystems sei es für 72 Prozent der gesetzlich Versicherten „in ähnlichem Maße (sehr) wichtig, dass digitale Anwendungen (z.B. die elektronische Patientenakte, elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, eRezept, Videosprechstunde) in den nächsten Jahren stärker als bisher angeboten und flächendeckend genutzt werden können“, heißt es in der forsa-Umfrage.

Diese digitalen Anwendungen sind bekannt

Die Frage, welche digitalen Angebote ihrer Krankenkasse ihnen bekannt sind – und zwar unabhängig davon, ob sie sie selbst nutzen – ergab folgende Antworten:

  • 59 Prozent der Befragten gab an, eine Service-App ihrer Krankenkasse zu kennen, zum Beispiel zur Einreichung von Anträgen, zu Kommunikationszwecken oder zum Erhalt von Bescheinigungen.

  • 28 Prozent kannten thematische Gesundheits-Apps ihrer Krankenkasse, wie zum Beispiel Diabetes-, Schwangerschafts- oder Ernährungs-Apps.

  • 24 Prozent kannten die App zur elektronischen Patientenakte ihrer Krankenkasse.

  • 21 Prozent war die ärztliche Videoberatung bekannt.

  • In 5 Prozent der Fälle hatten die Befragten ein digitales Angebot zum Zweitmeinungsverfahren ihrer Krankenkasse wahrgenommen.

  • 29 Prozent kannten keins der digitalen Angebote ihrer Krankenkasse.


„Die Service-App und thematische Gesundheits-Apps sind bei den Befragten mittleren Alters (30 bis 59 Jahre) bekannter als bei den jüngeren bzw. älteren Befragten. Die ärztliche Videoberatung kennen die über 30-Jährigen auch eher als die unter 30-Jährigen“, geht aus den Umfrageergebnissen hervor.

Lesen Sie hier alle Ergebnisse der im August 2023 durchgeführten forsa-Umfrage „Meinungen zur Gesundheitsversorgung in Deutschland“.

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