Dumm durch Jodmangel
Ein Jodmangel während der Schwangerschaft kann sich auf die langfristigen kognitiven Fähigkeiten des Kindes auswirken und Ursache späterer Defizite bei schulischen Leistungen sein. So kann das Sprachverständnis bis weit in die Schulzeit hinein beeinträchtigt sein - die Kinder haben oft Schwierigkeiten mit der Grammatik und mit dem Lesen, wie der Bundesverband der Frauenärzte mitteilt. Sogar ein nur gering ausgeprägter Jodmangel kann nach Angaben des Verbandes die Hirnentwicklung des Ungeborenen stören und damit die spätere Intelligenz schmälern.
Später ausgleichen funktioniert nicht
Diese Defizite lassen sich durch die Verabreichung von Jod im Kindesalter nicht ausgleichen, wie eine aktuelle Langzeitstudie in Australien ergab. "Jodmangel verursacht eine Unterfunktion der Schilddrüse“, sagte Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. "Selbst wenn diese Unterfunktion noch keine spürbaren Symptome hervorruft, verzögert sie doch viele Stoffwechselvorgänge und kann die Entwicklung des Embryos während der Schwangerschaft beeinträchtigen.“
Die Frauenärzte raten Frauen mit Kinderwunsch daher explizit, schon vor der Schwangerschaft auf eine ausreichende Jodzufuhr mit der Nahrung zu achten, zum Beispiel durch den reichlichen Verzehr von Seefisch und die Verwendung von jodiertem Speisesalz.