Bekenntnis zu Freien Berufen im Koalitionsvertrag NRW

"Ein Novum auf Länderebene"

nb/pm
Was auf Bundesebene gerade erst beginnt, konnte in NRW schon für 'erfolgreich abgeschlossen' erklärt werden: der Koalitionsvertrag steht. Darin erstmals enthalten: das deutliche Bekenntnis zu den Freien Berufen.

Im Koalitionsvertrag für Nordrhein-Westfalen für die Legislaturperiode 2017-2022, geschlossen zwischen CDU und FDP, heißt es zu den Freien Berufen wörtlich:

"Christdemokraten und Freie Demokraten stehen an der Seite der Freien Berufe in Nordrhein-Westfalen. Sie sind Dienstleister im öffentlichen Interesse. In Nordrhein-Westfalen sind knapp eine Million Menschen im Bereich der Freien Berufe tätig. Gerade für den ländlichen Raum sind die Praxen, Kanzleien oder Apotheken ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur. Sie tragen zur Entwicklung und Sicherung unseres Gemeinwesens bei und versorgen die Bevölkerung mit notwendigen und hochwertigen Dienstleistungen. Die Freien Berufe sind ein wichtiger Bestandteil der Sozialen Marktwirtschaft."

Und weiter:

"Wir wollen die Freien Berufe in unserem Land weiter stärken. Ihre Selbstverwaltungsstrukturen und ihre Versorgungswerke haben sich bewährt und wirken stabilisierend. Einer Aufweichung dieser Strukturen treten wir daher genauso entgegen wie einer Absenkung der hohen Ausbildungsstandards. Die interdisziplinäre Forschung zu den Freien Berufen wollen wir besser koordinieren und systematisch weiterentwickeln. Wir werden auch die vielfältige Kultur- und Kreativwirtschaft in Nordrhein-Westfalen stärken. Dazu setzen wir gezielt Instrumente der Wirtschaftsförderung ein. Wir werden zudem einen fortwährenden Dialog über einen zeitgemäßen regulatorischen Rahmen sowie effiziente Verfahren im Bereich des Kartellrechts anstoßen."

"Die Freien Berufe sind angekommen"

"Nicht zuletzt der Arbeit und den jahrelangen Bemühungen des Verbandes Freie Berufe NRW, des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises NRW und vieler politisch aktiver Kolleginnen und Kollegen ist es zu verdanken, dass der Gedanke der Freien Berufe so prägnant im Koalitionsvertrag aufgenommen worden ist und damit das Anliegen unseres Berufsstandes erstmalig in einer Regierungserklärung unterstützt wird", freut sich Klaus Befelein, stellvertretender Vorsitzender Verband Freie Berufe NRW.

"Unsere Mittelstandspolitik hat stets die Einbindung in die gemeinsamen Wertschöpfungsketten von Freien Berufen, Handwerk und Industrie aktiv verfolgt", erläutert Befelein. "Die Wertschätzung der Gesellschaft für unseren zahnärztlichen Einsatz, unsere Innovationsbereitschaft und den arbeitsmarktpolitischen Stellenwert spiegelt sich in Textpassagen wieder, die allerdings noch mancher Interpretation und Ergänzung bedürfen. Diesen Bekenntnissen der Politik müssen nunmehr Taten folgen wie Bürokratieabbau, Anpassung unserer Honoraransprüche und die Gleichberechtigung in den gesundheitspolitischen Entscheidungsgremien. Der Anfang ist gemacht."

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