Elektive Neck Dissection erhöht Überlebensrate

Die Aktualisierung des Cochrane Reviews zur chirurgische Therapie von Oropharynx-Karzinomen empfiehlt eine elektive Neck Dissection zusammen mit der Entfernung des Primärtumors, da dieses Vorgehen das Überleben der Patienten verbessern kann.

Bei der elektiven Neck Dissection werden Lymphknoten entfernt, die zum Operationszeitpunkt noch keine gesicherten Lymphknotenmetastasen aufweisen. Der elektiven Neck Dissection steht ein abwartendes Verhalten gegenüber, bei dem Lymphknoten erst entfernt werden, wenn sie auffällig erscheinen. Neck Dissections können in unterschiedlichem Umfang durchgeführt werden. So kann unter anderem zwischen einer radikalen und einer selektiven Entfernung unterschieden werden. Neben einer chirurgischen Behandlung stehen auch Chemo- und Strahlentherapie sowie Immuntherapie/Biotherapie als therapeutische Verfahren zur Verfügung.

Die Autorinnen und Autoren untersuchten insgesamt 15 randomisierte kontrollierte Studien (vier mit hohem, drei mit geringem und acht mit unklarem Verzerrungsrisiko), in denen verschiedene Behandlungen von Oropharynx-Karzinomen miteinander verglichen wurden. Daraus ergab sich eine Gesamtheit von 2820 Patientinnen und Patienten (davon 2583 randomisiert).

Die Ergebnisse zeigen, dass die elektive Lymphknotenentfernung im Vergleich zur therapeutischen/verzögerten nicht nur das Gesamtüberleben und krankheitsfreie Überleben verbesserte, sondern auch das lokoregionale Rezidiv-Risiko senkte, während sie allerdings mit mehr unerwünschten Ereignissen verbunden war. Weiterhin zeigte eine Studie keine Überlebens-Unterschiede zwischen einer geplanten Neck Dissection (vor oder nach Chemoradiotherapie) und einer Neck Dissection nach erfolgter Chemotherapie bei fehlendem Ansprechen auf Basis eines PET-CTs als Entscheidungshilfe. Die übrigen Studien hatten überwiegend eine zu geringe Sicherheit, um eindeutige Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.