DAK-Präventionsradar

Energydrinks: Jedes fünfte Schulkind trinkt sie regelmäßig

ks/pm
Gesellschaft
Jedes fünfte Schulkind zwischen 10 und 17 Jahren trinkt regelmäßig aufputschende Energydrinks. Das führt zunehmend zu Gesundheitsrisiken - wie Schlafstörungen, Herzkreislaufproblemen und Übergewicht.

Jedes fünfte Schulkind zwischen 10 und 17 Jahren trinkt mindestens einmal im Monat Energydrinks. Zu diesem Ergebnis kam eine umfangreiche Schulstudie des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und der DAK. Das DAK-Präventionsradar stellt zudem einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum der aufputschenden Getränke und gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht, Schlafstörungen und Hyperaktivität her.

Ein großes Problem sehen die Macher der Studie in der Werbung, die die Energydrinks für die Jugendlichen besonders attraktiv macht. Vor allem Jungen seien dabei besonders betroffen: Von den täglich Konsumierenden (3 Prozent) sind zwei Drittel männlich.

Aufgrund des hohen Gehalts an Koffein, Zucker und synthetischen Zusatzstoffen sieht Studienleiter Prof. Dr. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord einen direkten Zusammenhang zu Schlafproblemen, Übergewicht und Hyperaktivität. Dieser werde bereits bei regelmäßigem Konsum von einem Energydrink im Monat deutlich, verstärke sich jedoch bei vieltrinkenden Jugendlichen. So berichten fast zwei Drittel (63 Prozent) der Jungen und Mädchen mit täglichem Konsum von Problemen beim Ein- oder Durchschlafen. Jugendliche, die nie oder selten Energydrinks trinken, geben deutlich weniger Schlafstörungen (41 Prozent) an.

Energydrinks? Übergewicht!

Aus den Angaben zum Körpergewicht geht hervor, dass unter den Vieltrinkenden 16 Prozent unter Übergewicht leiden – doppelt so viele wie bei den Jugendlichen, die keine oder kaum Energydrinks konsumieren.

Für den Schulalltag problematisch ist der negative Einfluss auf das Konzentrationsvermögen. Von den Schülerinnen und Schülern, die täglich zu den stark koffeinhaltigen Softdrinks greifen, kann sich ein Fünftel nur schwer konzentrieren und lässt sich leicht ablenken. Von solchen Problemen, die auf Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsprobleme hinweisen, berichten bei den Nichttrinkend

Werbung verführt die Kids

Die aufputschenden Getränke werden insbesondere durch Werbung für Kinder und Jugendliche attraktiv. Die Wahrscheinlichkeit, Energydrinks zu probieren, steigt mit dem Kontakt zur Werbung deutlich an. Konkret heißt das: Bei niedrigem Werbekontakt beginnt etwa jedes dritte Schulkind im Verlauf von zwei Jahren mit dem Konsum von Energydrinks, bei hohem Kontakt ist es mehr als jedes zweite – ein Plus von 42 Prozent.

Der DAK-Präventionsradar untersucht jährlich das körperliche und psychische Wohlbefinden sowie das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren. Für die vorliegende Studie von 2019 wurden etwa 14.000 Schulkinder aus 13 Bundesländern befragt.

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