Neue Implantat-Generation

Erheblich mehr Stabilität durch Schmiedung

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Implantologie
Auf der Feier zum fünften Geburtstag seiner MAGELLAN-Software hat medentis-Geschäftsführer Alexander Scholz eine neue Generation an Implantaten angekündigt: Er will das erste geschmiedete Implantat in den Markt bringen. Der große Vorteil, auf den medentis setzt: Das Implantat wird durch die Schmiedung erheblich stabiler – was bei geringen Durchmessern einen Quantensprung an Stabilität bedeuten dürfte.

In Berlin stellte Scholz bei seinem Ausblick auf das künftige medentis-Portfolio das erste geschmiedete, also nicht gefräst oder gedreht hergestellte Implantat als Konzept vor. Es soll das Paradestück der künftigen medentis-Produktpalette sein. Sein Name: ICX Diamond. Durch das Druckumformen werden die Festigkeitswerte etwa eines 2,6-mm-Implantats vergleichbar mit denen eines im zerspanenden Verfahren hergestellten 3,1-mm-Implantats. Neben der höheren Festigkeit, die durch die gezielte Änderung des Metallgefüges erreicht wird, führt die Schmiedung auch zu einer hohen Fertigungsgeschwindigkeit, zu hoher Oberflächengüte, zu einer Prozesssicherheit sowie zu einem geringen Materialverlust. Scholz gewährte auch einen Einblick in die weitere Unternehmensplanung. Das Implantat soll im Herbst 2020 in den Markt gebracht werden. „Und zur IDS 2021 starten wir damit durch“, kündigt der umtriebige Geschäftsführer an.

Zuvor hatte er den neugierigen Teilnehmern am Geburtstagssymposium rund um die digitale Bohrschablonenerstellung mittels MAGELLAN verraten, dass die medentis-Erfolgs- und Wachstumsgeschichte mit dem Einstieg von Henry Schein weitergehen könne. Der Deal mit dem „Global Player“ mit Hauptsitz in Melville, New York, dürfte wohl zu Beginn des Jahres 2019 nach behördlicher Prüfung offiziell bestätigt werden. Das Sagen im Unternehmen aber, dies betonte Scholz in Berlin nachdrücklich, habe nach wie vor allein er.

Mit dieser Beteiligung habe er die Unterstützung, die es ihm erlaube, seine Energie in den nächsten Innovationsschub seines Unternehmens zu stecken. Und medentis, mit inzwischen 92 festangestellten Mitarbeitern in Deutschland und 250 weiteren weltweit – davon allein 130 in China –, hat sich einiges vorgenommen.

Ab 2017 Zahnersatz im Programm

Zur IDS 2019 etwa, dies kündigte Scholz ebenfalls an, werde man auch Zahnersatz ins Verkaufsprogramm nehmen. Von der digitalen Planung bis zum Einsetzen werde man künftig alles aus einer Hand anbieten – zum Beispiel auch Bonder. Einzige Ausnahme bleiben Einzelzähne, die man nicht ins Portfolio nehmen wolle. Mit diesem Rundum-Angebot werde Zahnersatz in Rekordzeit möglich – und das äußerst kostengünstig.

Das „Geburtstagskind“ MAGELLAN steht für eine „typische“ Produktentwicklung bei medentis. Scholz kaufte 2011 auf der IDS in Köln zur Überraschung seiner Mitarbeiter einen 3D-Drucker. Zwei Jahre und viele Versuche und Tests später begann medentis, Bohrschablonen zu verkaufen. Was mit einem 3D-Drucker und einer Handvoll gedruckter Schablonen begann, besteht heute aus vier 3D-Druckern und wahrscheinlich 10.000 gedruckten Bohrschablonen im Jahr 2018. Damit, so betonte Scholz, gehöre man zu den verkaufsstärksten Schablonenherstellern in Deutschland – „mindestens“, wie er schmunzelnd anfügte. Und die Unternehmensstory geht weiter.

Fünf-Achs-Fräsmaschine für Praxen

Medentis-Mitgründer und Zahntechnikermeister Dirk Völlmecke kündigte in Berlin für die IDS 2019 ICX Independent an. Die in Deutschland hergestellte Fünfachs-Fräsmaschine soll in den Praxen Abutments fräsen – übrigens auch die anderer Implantatsysteme. Der Fräsprozess soll 25 Minuten dauern. medentis wird die Maschine vertreiben, der Hersteller wird in den Support einbezogen. Die Rohlinge werden angeboten für das Standard- und das Plus-Abutment. Zusätzlich kann man mit der Maschine schleifen sowie Kunststoff und Zirkon zerspanen. Präsentiert zur IDS 2019 wird auch ICX Royal, ein Ästhetikkonzept aus NE-Material. Es bietet Mikro-Elastizität, deutlich weniger Patientensitzungen und Nachkontrollen, eine anatomisch korrekte Zahnersatzpositionierung und ist jederzeit reparabel. medentis sucht dafür gerade Erstanwender.

Und Völlmecke stellte auch den mit MAGELLAN angebotenen navigierten Bone Spreader vor, mit dessen Hilfe man durch die Schablone hindurch navigiert aufspreizen kann. Ebenfalls für 2019 kündigte Völlmecke eine Wurzelspitzenresektionsschablone an. Sie hilft, mit Spiralbohrer gezielt den Kanal aufzubereiten. Und im kommenden Jahr soll auch die Pro-Version von MAGELLAN als eine Zusatzoption in den Markt gebracht werden. Sie arbeite noch präziser, biete neue Features und sei vor allem cloudbasiert. Damit seien die Behandlungen auf Tablet und iPhone planbar.

Auf der Feier zum fünften Geburtstag seiner MAGELLAN-Software hat medentis-Geschäftsführer Alexander Scholz eine neue Generation an Implantaten angekündigt: Er will das erste geschmiedete Implantat in den Markt bringen. Der große Vorteil, auf den medentis setzt: Das Implantat wird durch die Schmiedung erheblich stabiler – was bei geringen Durchmessern einen Quantensprung an Stabilität bedeuten dürfte.

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